Doch keine Spionage bei Renault: Die französische Staatsanwaltschaft hat sich von der These der Industriespionage verabschiedet und geht nun von einer Betrugsaffäre aus. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Montag (14. März) in Paris mit. Die Hinweise auf verdächtige Konten in der Schweiz und Liechtenstein hätten sich als falsch erwiesen, sagte der Staatsanwalt. Der Verwaltungsrat des französischen Autobauers wollte am Nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen. Renault hatte drei ranghohe Führungskräfte verdächtigt, strategische Informationen über die Entwicklung des Elektroautos an die chinesische Konkurrenz weitergegeben zu haben (wir berichteten). Die Manager wurden Mitte Januar entlassen, das Unternehmen erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Renault hatte sich dabei auf interne Ermittler verlassen und 250.000 Euro an einen bislang unbekannten Informanten gezahlt. In den vergangenen Wochen kamen Mutmaßungen auf, wonach das Unternehmen einem Schwindel aufgesessen sei. Die Justiz ermittelt gegen einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der die Affäre ins Rollen brachte. (dpa)