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Sand im Getriebe

27.02.2009 12:02 Uhr

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Sand im Getriebe

Die Kompaktlieferwagen-Hersteller spüren die Auswirkungen der Finanzkrise. Wie fällt ihre Prognose für 2009 aus? Mit Marktübersicht.

Keine guten Nachrichten vom Verband der Automobilindustrie (VDA): Im Januar ist die Nachfrage nach Transportern aus deutschen Landen stark eingebrochen. Im Klartext bedeutet das verglichen mit dem Vorjahresmonat ein Minus von 31 Prozent bei Transportern bis sechs Tonnen. Kleiner Lichtblick: Nutzfahrzeuge bis zwei Tonnen lagen nur leicht unter der 2008er-Marke.

Und bei den Importeuren? Hier prognostiziert der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) dieses Jahr für den Nutzfahrzeugmarkt einen „drastischen Neuzulassungsrückgang in Höhe von zehn Prozent“, wobei es die „Leichten“ nicht ganz so hart treffen werde. Neben dem City-Transporter-Portfolio (Übersicht auf Seite 54–55) dürfte das ein Grund dafür sein, warum einige Importeure relativ gelassen in die Kompaktlieferwagen-Zukunft blicken.

Thomas Luxenburger, Teamleiter Nutzfahrzeuge bei Peugeot Fleet, rechnet gar mit einem Absatzplus von zehn bis 15 Prozent für die Löwenmarke. Ähnlich optimistisch geht die Konzernschwester Citroën das Jahr 2009 an – unter anderem dank des Absatzschwungs der letzten Monate. „Wir rechnen im Jahr 2009 bei den Kompaktlieferwagen mit einem weiteren Anstieg unserer Absatzzahlen und peilen einen Marktanteil von mindestens sechs Prozent im Bereich leichter Nutzfahrzeuge an“, sagt Jean-François Bloch, Vertriebskoordination Nutzfahrzeuge bei der Citroën Deutschland AG.

Der Player Nissan, der im Spätsommer mit dem NV200 den Kubistar ablöst, geht hierzulande von einem Absatz auf Vorjahresniveau aus. „Die Finanzkrise zeigt bei Nissan keine spürbaren Auswirkungen auf das Geschäft mit den Kompaktlieferwagen“, betont Siegfried Herrchen, Leiter Fleet & Used Cars bei der Nissan Center Europe GmbH.

Schwieriges Marktumfeld

Ein wenig verhaltener geht es beim Allianz-Partner Renault zu. „Wir stellen uns für 2009 auf ein schwieriges Marktumfeld ein. Viele Kunden werden die Kaufentscheidung voraussichtlich noch ein wenig hinauszögern und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung abwarten“, erklärt Michael Borner, Direktor Flotten bei der Renault Deutschland AG. „Daher rechnen wir damit, dass die Konjunktur erst im zweiten Halbjahr wieder anspringen und der Markt deswegen in Summe unter dem des Vorjahres liegen wird.“ Übrigens: Ab März kann Renault mit dem neuen Dacia Logan Express (siehe Seite 56) einen weiteren Trumpf aus dem Ärmel zaubern. Sein Kampfpreis laut Liste: ab 6.990 Euro.

Zögerlicher zeigt sich auch der Hersteller Opel, der verglichen mit 2007 vergangenes Jahr laut Jürgen F. Hölz den Kompaktlieferwagen-Absatz leicht übertraf und selbst noch im Dezember sein Ziel übererfüllte. „Wir erwarten einen leichten Rückgang im Kompaktlieferwagen-Segment“, so der Direktor Verkauf an Groß- und Gewerbekunden Mitteleuropa bei GM.

Ebenfalls mit einem neuen Modell, der nächsten Generation des Doblo Cargo, möchte Fiat Professional frühestens Ende 2009 punkten. Die Italiener erwarten laut Produktmanager Florian Zimmermann ein leichtes Minus auf hohem Niveau – bei deutlich rückläufigem Gesamtmarkt.

Vom Glaskugelfieber lässt sich hingegen Michael Hein, Leiter Großkunden und Sonderabnehmer bei der Skoda Auto Deutschland GmbH, nicht anstecken. „Eine Prognose ist durch die aktuelle Marktlage nicht möglich. Die Kauf- und Investitionszurückhaltung im gewerblichen Geschäft lässt derzeit keine verlässliche Vorhersage zu.“ Eine Aussage, die zur Konzern-Schwester Volkswagen Nutzfahrzeuge passt. Auf die Frage nach der Prognose für 2009 möchte Klaus Feike, Leiter Vertrieb an Gewerbekunden, keine Auskunft geben. Nur so viel: Seit Beginn der Finanzkrise seien die Absatzzahlen leicht rückläufig.

Ähnlich bedeckt hält man sich ein paar Hundert Kilometer weiter südwestlich in Köln. Denn für Michael Sazinger seien die derzeitigen Turbulenzen in ihrer Dauer und Tiefe nur schwer kalkulierbar. „Wir haben unsere Hausaufgaben gut gemacht und sehen daher auf jeden Fall für uns die Chance, unsere Position auch im Segment der Kompaktlieferwagen im Markt zu festigen“, sagt der Leiter Verkauf Großabnehmer der Ford-Werke GmbH. Interessant: Die Kölner bieten, anders als vorgesehen, den neuen Fiesta vorerst nicht als Van an. PAtrick Neumann

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