-- Anzeige --

Schalten lassen, sparsam bleiben

01.06.2016 06:00 Uhr
Schalten lassen, sparsam bleiben

Neben den manuellen Sechsgang-Getrieben bietet Iveco für den Daily auch einen Achtgang-Wandler von ZF an. Auf der ausgiebigen Testrunde musste die Automatik ihre Qualitäten unter Beweis stellen.

-- Anzeige --

_ Der Schriftzug auf dem Testwagen kündet von gesundem Selbstbewusstsein bei Iveco. Als "das klassenbeste Achtgang-Automatikgetriebe" wird der Wandlerautomat von ZF dort angepriesen, der seit letztem Jahr im Daily optional die Antriebskraft sortiert.

Hochgegriffen ist das schon allein deshalb nicht, da die Hi-Matic im Iveco schlicht und einfach die einzige Achtgang-Automatik in der 3,5-Tonnenklasse ist. Zumindest noch, schließlich hört man bereits munkeln, dass mittlerweile auch noch andere Transporterhersteller bei ZF vorstellig wurden. Mit gutem Grund: Die intelligente Hi-Matic, die in abgewandelter Form auch in mancher Luxuskarosse arbeitet, vereinfacht den Transportalltag enorm. Einmal die Fahrposition "D" über den etwas gewöhnungsbedürftigen Wählhebel eingelegt, kann dieser in fast allen Situationen getrost unangetastet bleiben.

Stets bequem

Zumindest wenn der Fahrer über einen sensiblen Gasfuß verfügt, lassen sich Schaltungen problemlos übers Gaspedal provozieren. Ein leichtes Pedallupfen genügt und Hi-Matic schaltet sofort in den nächsthöheren Gang. Und das kaum merklich und laut Iveco innerhalb von nur 200 Millisekunden. Ebenfalls angenehm: Dank Neigungssensor erkennt das Wandlergetriebe Gefälle und unterbindet dort im Rollvorgang Hochschaltungen.

An Souveränität verliert die Hi-Matic allerdings, wenn man eine eiligere Fahrweise zugrunde legt und das Gaspedal entsprechend niedertritt. Das bestraft die Elektronik mit hektischen Rückstufungen, nicht selten gleich um zwei Gänge, was den Drehzahlmesser in unnötig hohe Regionen treibt. Wobei wir auf der Transporter-Testrunde natürlich mit sensiblem Gasfuß fuhren. Und uns am Surfen auf der 320 Newtonmeter starken Drehmomentwelle erfreuten, auch wenn der kultivierte 2,3 Liter große Commonrail-Motor diese erst ab einem Wert von 1.800/min aufbaut.

Der Kleine reicht

Trotzdem kam auf der gemischten Runde mit 500 Kilogramm Ballast im Laderaum nie das Gefühl auf, untermotorisiert unterwegs zu sein. Zumindest im 3,5-Tonner ist der 126 PS starke Vierzylinder eine überlegenswerte Alternative zu den Daily-Einstellungen mit 146, 170 oder gar verschwenderischen 205 PS, die immerhin mindestens 1.320 Euro teurer kommen. Auch in Sachen Verbrauch kann die Kombination aus 126 PS und Achtgang-Automatik überzeugen. Mit äußerst niedrigen 7,3 l/100 km belohnte der, allerdings noch nach Euro 5 eingestufte Testwagen, unseren bewusst ökonomischen Fahrstil auf der Verbrauchsrunde.

Beachtlich, vor allem angesichts einer der Hauptkritikpunkte, der dem Daily auch nach seiner letzten Modellpflege im Jahr 2014 erhalten blieb. Denn der Italiener baut nach wie vor auf einem in dieser Fahrzeugklasse ungewöhnlichen Leiterrahmen auf. Das bringt zwar Robustheit, aber auch zusätzliche Pfunde. Üppige 2.440 Kilo wog der L3H2-Testwagen mit zwölf Kubikmeter Ladevolumen. Da bleibt nur etwas über eine Tonne Nutzlast, die mancher Konkurrent deutlich überbietet.

Bequem für jeden Fahrertyp

Einen weiteren Kritikpunkt kann die sechste Daily-Generation dafür gründlich ausmerzen: Vorbei sind die Zeiten, als Fahrer, die nicht dem italienischen Normmaß entsprachen, in geduckter Haltung auf dem zu hoch montierten Fahrersitz kauern mussten. Dafür sorgen die um vier Zentimeter höher gezogene Frontscheibe, eine tiefer montierte Sitzkonsole und das um sieben Grad steiler stehende Lenkrad, welches noch dazu kleiner ausfällt als beim Vorgänger. Auch die Verarbeitung der Materialien im Innenraum hinterlässt jetzt einen souveräneren Eindruck. Gut so.

Fazit

Hier zeigt sich unser italienischer Proband also ähnlich souverän wie eben das getestete ZF-Automatikgetriebe. Weshalb wir ausnahmsweise den eingangs erwähnten Iveco-Werbeslogan bestätigen. Und das nicht nur, weil die Hi-Matic im Daily Kastenwagen (noch) der einzige Achtgangwandler am Transportermarkt ist.

Details

Stärken & Schwächen

Stärken- Guter Testverbrauch von 7,3 l/100 km- Gute Schaltstrategie bei gleichmäßiger Fahrt- Noch ist es der einzige ZF-Wandler in einem 3,5-TonnerSchwächen- Wenn es eilig wird, schaltet der Wandler oft zwei Gänge zurück- Baubedingt wiegt der Daily recht viel- Testwagen war noch auf Euro-5-Niveau

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.