Der Absatz von Normalbenzin ist in Deutschland um fast die Hälfte eingebrochen, seit die Spritsorte nicht mehr billiger als Superbenzin angeboten wird. Im Dezember wurden 310.000 Tonnen Normalbenzin verkauft. Das waren gut 44 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres, teilte der Mineralölwirtschaftsverband(MWV) am Freitag in Hamburg mit. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit beim Normalbenzin ein Minus von 9,3 Prozent, für alle Otto-Kraftstoffe sind es 4,2 Prozent. Dagegen legte der Diesel-Absatz im Jahr 2007 leicht um 0,7 Prozent zu. Marktführer Aral hatte seit Ende November Normal- und Superbenzin zum gleichen Preis angeboten und sich damit nach zweiwöchigen Preiskämpfen im Markt durchgesetzt (wir berichteten). Für den Autofahrer besteht nun kein Anreiz mehr, Normalbenzin zu tanken, da er zum gleichen Preis das höherwertige Superbenzin kaufen kann. Ohnehin liegt der Anteil der neu zugelassenen Autos, die Normalbenzin mit 91 Oktan vertragen, unter drei Prozent. Die Autoclubs hatten den Ölkonzernen vorgeworfen, Normalbenzin aus dem Markt nehmen zu wollen. Aral bekräftigte jedoch am Freitag, dass Normalbenzin so lange angeboten werden soll, wie es eine hinreichende Nachfrage gebe. Die Autofahrer haben im Dezember insgesamt sehr wenig getankt; auch der Verkauf von Superbenzin ging gegenüber dem Vorjahresmonat um sechs Prozent zurück und von Diesel um acht Prozent. (dpa)
Absatzeinbruch bei Normalbenzin im Dezember

Gleichpreisstrategie der Mineralölindustrie führt zu Rückgang um 44 Prozent