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Da blüht was

01.04.2021 06:00 Uhr

"Mokka (von al-Muchã auch Mukha, Mokha, englisch Mocha) ist eine ehemals blühende jemenitische Hafenstadt am Roten Meer", schreibt Wikipedia. Wir meinen: Mokka ist wieder Opel.

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Wurde Nummer 1 noch wegen seines Namens belächelt, hat sich der Mokka aus Rüsselsheim mittlerweile etabliert. Doch Obacht. Mokka 1 und Mokka 2 haben nur noch den Namen gemein.

War der erste Mokka mit knapp 4,30 Metern auf dem Sprung zum Kompakt-SUV mit Allrad auf Wunsch, rutscht der neue Mokka eine Stufe tiefer und mimt den coolen Bruder des Opel Crossland, der gerade aufgefrischt, ebenfalls mit der neuen Opel Vizor-Front kommt, aber mehr Van als SUV ist - was schön und nutzwertig ist. Der Mokka 2 ist nun also cool. Das Image des ersten wollen die Hessen abstreifen. Jung, stylish, modern.

Auf unserer ersten Ausfahrt sind wir Mokka-e und 1.2 Turbo mit 130 PS gefahren. Einen schwächeren Benziner gibt es noch. Und, oha: einen Diesel. Der Mokka-e setzt auf den hinlänglich bekannten E-Antrieb. Bekannt aus: Corsa-e, Zafira-e, Vivaroe, Peugeot e-208, e-2008, e-Partner, e-Expert, e-Traveller (siehe Seite 60), Citroën e-C4, e-Spacetourer, DS 3 Crossback e-Tense, bla, bla, bla. Vielfalt sieht anders aus. 136 PS und 260 Newtonmeter versprechen im auf 4,15 Meter kurzen und 120 Kilogramm leichteren Mokka (bei den Verbrennerversionen) vor allem eins: Fahrspaß. Der rund 1,6 Tonnen schwere Mokka-e, dessen 50 kWh-Akku knapp 350 Kilogramm wiegt, fegt wie ein Wirbelwind um die Ecken. Der tiefe Schwerpunkt und das sauber abgestimmte Fahrwerk gefallen trotz des simplen Aufbaus und ergeben einen prima Kompromiss.

Wer behutsam mit dem Strompedal umgeht, wird 300 Kilometer schaffen. Geladen wird serienmäßig nur einphasig. Das senkt den Einstandspreis, der bei 28.664 Euro vor Förderung liegt, erhöht aber die Ladezeit an der Wallbox auf rund zwölf Stunden. Daher klare Empfehlung: 1.000 weitere Euro investieren und sich bei der Ausstattungslinie Edition den dreiphasigen Onboardlader gönnen. Dann wird an den aktuellen Wallboxen zeitgemäß mit 11 kW Strom gefasst, wenngleich die Ladebuchse dennoch auf der falschen Seite angebracht wurde. Oder direkt die nächsthöhere Ausstattung (Elegance) wählen, ab da sind 11 kW Standard. Der Elegance kostet 2.681 Euro mehr, besitzt zusätzlich Parkpiepser und Rückfahrkamera, LED-Nebelscheinwerfer, Regensensor, das 7"-Multimediaradio mit sechs Lautsprechern und Smartphone-Spiegelung, Klimaautomatik, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Mittelarmlehne inkl. zwei weiterer USB-Anschlüsse sowie 17"-Aluräder. Der Elegance ist unsere Empfehlung für den Mokka-e, der kurz nach Bestellstart eine Lieferzeit von rund einem Jahr aufwies. Nach Verärgerung bei Kunden und im Handel konnte Opel-Chef Lohscheller das Produktionsruder umlegen, verspricht allen Mokka-e-Kunden eine Auslieferung noch in 2021.

On top sollten Matrixlicht (500 Euro) und kabelloses Handyladen für 113 Euro geordert werden. Die Ladeschale ist jedoch so groß, dass Smartphones oft nicht an dem Ort liegen, an dem sie aufladen.

Den Mokka als Verbrenner nimmt man als Business Elegance. Mit Top-Ausstattung beginnt der 1.2 Turbo mit Achtgang-Automatik bei 22.324 Euro. Wer Automatik wählt, verzichtet notgedrungen auf die Lenkradheizung - wie im Corsa. Die Schaltwippen zum Wechseln der Gänge waren den Produktmarketing-Menschen wichtiger als warme Hände. Es ist schlicht nicht genug Platz für eine weitere Kabeldurchführung ins Lenkrad, um die Lenkradheizung ansteuern zu können. Das nennt man wohl Fehlentwicklung.

Schöner wohnen

Schön eingerichtet haben die Rüsselsheimer ihren Mokka aus dem französischen Poissy. Die Materialqualität ist passend und der eines Konkurrenzproduktes aus Wolfsburg ebenbürtig. Klar, weiche Flächen sind die Ausnahme. Alcantara- oder Ledersitze werten das Interieur aber in jedem Fall auf. Echte Drehschalter und Tasten vereinfachen die Bedienung. Das steigert die Sicherheit und beweist, dass "Schalter" nicht altbacken wirken. Anteil am modernen Look haben sicherlich die großen Displays, die es gegen Aufpreis oder Ausstattungslinien-abhängig gibt. Aber selbst die Basisversion hat ein Digitalcockpit. Viele Ablagen und Becherhalter sind gut positioniert, wenngleich ein Blickschutz-Rollo fehlt.

Apropos Blicke. Die schweifen nur eingeschränkt nach außen. Dicke A-Säulen und die geduckte Silhouette sind ein Garant für geringe Übersichtlichkeit - ein Manko der modernen Autos und SUV im Speziellen. Ebenso kann das Einsteigen in den Fond lästig werden - je nach Körpergröße und Akrobatikfähigkeiten. Der Türausschnitt ist winzig und das Platzangebot dahinter bescheiden. Vielleicht haben die Rüsselsheimer auch deswegen erst gar keine Beleuchtung an der Decke angebracht: Lieber nicht sehen, wie eng es hinten ist. In den Kofferraum passen mit 350 Litern vergleichsweise viel, beim Mokka-e sind es 40 weniger. Hier "stören" die Batterien etwas.

Der Dreizylinder trommelt angenehm und befähigt den Mokka zu veritablen Fahrleistungen. Den Verbrauch gibt Rüsselsheim mit bis zu sechs Litern nach WLTP an, bei der E-Variante sollen es 17,4 kWh pro 100 Kilometer sein - beides plausibel.

Beim Corsa hängt angeblich bei einem Drittel aller Bestellungen das E hintenan. Das könnte beim Mokka ebenfalls passieren; und dann wird vielleicht auch Rüsselsheim wieder eine blühende Stadt zwischen Mainz, Wiesbaden und Frankfurt. Der Mietpreisanstieg von 8,7 Prozent laut spiegel.de deutet das schon mal an.

Opel Mokka 1.2T 130 AT GS

Preis: 24.903 EuroR3/1.199 | 96 kW/130 PS | 230 Nm ab 1.500 | 9,2 s | 200 km/h | 8-Gang-ATVerbrauch (WLTP): 6,0 S | 137 g/kmEffizienz: B 4.151 x 1.791 x 1.534 mm | 350 - 1.105 lHK: 16 | VK: 19 | TK: 17Ölwechsel: jährlich/30.000 kmGarantie: 2 JahreAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

Opel Mokka-e GS Line

Preis: 32.756 Euro (abzgl. Förderung)Drehstrom-Synchronmotor 100 kW/136 PS | 260 Nm 150 km/h | 9 s WLTP 17,4 kWh/100 kmLadezeit: 11-kW-On-Board-Lader: ca. 5 h 100-kW-CCS: ca. 1,5 hReichweite: 313 km | wassergekühlter Lithium-Ionen-Akku 50 kWh | 345 kg | 4.151 x 1.791 x 1.534 mm | 310 - 1.060 lHK: 16 | VK: 21 | TK: 17Wartung: zwei Jahre/25.000 km/8 Jahre oder 160.000 km (auf Akku)Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

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