Neun Jahre nach dem Marktstart ist der 4,37 Meter lange Mitsubishi ASX eigentlich überreif für eine Neuauflage, doch die Japaner üben sich in Geduld: Zwar ist die nächste Generation des Kompakt-SUV bereits angekündigt, doch lässt diese wohl noch mindestens bis 2021 auf sich warten. Stattdessen bekommt der ASX, der zwischenzeitlich sogar als Technikspender für die beiden Franzosen-SUV Peugeot 4008 und Citroën C4 Aircross diente, zum Herbst 2019 erst nochmal ein großes Facelift verpasst. Dafür haben die japanischen Entwicklungsingenieure ordentlich Geld in die Hand genommen: Neben den üblichen Leuchten-Retuschen am Heck bekommt der Hochbeiner eine komplett neue Front mit überarbeiteten Blechteilen, im Stile seiner größeren Brüder Eclipse Cross und Outlander. Der überarbeitete Vorderbau mit dem chromglänzenden, an einen Kuhfänger erinnernden Kühlergrill-Rahmen lässt den ASX deutlich bulliger und SUV-iger auftreten und wirkt kein bisschen mehr angestaubt.
Innen hat sich dagegen nicht viel getan. Zwar ist das bislang recht spröde und vor allem ziemlich nach Hartplastik riechende Interieur nun mit besseren Materialien ausgekleidet. Doch der ASX ist und bleibt eher ein Brot-und-Butter-Auto denn eine Wohlfühloase und die Verarbeitung ist, obwohl deutlich besser, stellenweise noch immer ein bisschen ungenau. Nichts geändert hat sich auch an den Platzverhältnissen.
Wenig Kofferraum
Die sind vorne gut, doch die Sitze sind noch immer so hoch montiert wie eh und je und man hat nicht das Gefühl, wirklich im Auto zu sitzen. Hinten reicht der Platz für durchschnittsgroße Mitfahrer aus, der Kofferraum liegt mit 406 Litern unter dem Klassendurchschnitt. Immerhin: Der Touchscreen vom Infotainment-System wächst auf acht Zoll und die neue Tom-Tom-Navigation arbeitet tadellos - induktives Laden, Head-up-Display oder ähnliche Hightech-Spielereien gibt es dagegen nicht im ASX.
Neues gibt's unter der Motorhaube des ausgewogen abgestimmten und ausgesprochen unaufgeregt zu fahrenden Einstiegs-SUV zu vermelden. Zwar holt Mitsubishi den Ende 2018 aus dem Programm genommenen Diesel nicht zurück. Dafür ersetzt ein Zweiliter-Vierzylinder-Sauger den bisherigen 1.6er-Benziner, der mit 150 PS und knapp 200 Newtonmeter Drehmoment deutlich mehr Leistung mitbringt. Da mangels Turbo die volle Kraft erst bei gut 4.000 Touren bereitsteht, ist Schaltarbeit angesagt; einen sechsten Gang für das manuelle Getriebe gibt es aber weiterhin nicht.
Jetzt 1,3 Tonnen an den Haken
Die Fahrwerte verbessern sich mit dem neuen Triebwerk um rund zwei Sekunden beim Hundertersprint, wenngleich über zehn Sekunden in der Standarddisziplin immer noch nicht besonders sportlich sind - was auch niemand verlangt. Zusätzlich steigt die Anhängelast um 100 Kilogramm auf 1,3 Tonnen.
Das Beste aber: In Kombination mit dem neuen Triebwerk gibt es den ASX endlich auch wieder mit Allrad - und mit Automatik-Getriebe. Beide mussten zusammen mit dem Selbstzünder ihren Hut nehmen. Das 4x4-System arbeitet tadellos, per Tastendruck kann der Fahrer zwischen reinem Frontantrieb und permanentem Allrad mit variabler Kraftverteilung wählen, maximal gehen 50 Prozent der Power an die Hinterachse. Einen kleinen Wermutstropfen gibt's beim Getriebe: Mitsubishi setzt auf eine stufenlose Automatik (CVT), die nicht ganz an den Komfort eines Wandlers rankommt. Wer den Motor allerdings nur selten aus der Reserve lockt und keinen Wert auf die von lautem Dröhnen begleitete Vollgas-Beschleunigung setzt, fährt mit dem CVT ausreichend gut.
Was der überarbeitete ASX, der ab September beim Händler stehen soll, verbraucht, ist noch genauso offen wie der Preis. Das Basis-Modell als Handschalter mit Frontantrieb dürfte bei rund 15.100 Euro starten. An Bord sind dann unter anderem eine manuelle Klimaanlage, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Licht- und Regensensor sowie LED-Scheinwerfer.
150 PS
tun dem ASX ebenso gut wie die nun 200 Newtonmeter Drehmoment, auch wenn hier der Turbo fehlt.
Mitsubishi ASX
Preise: noch offenR4/1.998 cm³ | 110 kW/150 PS 195 Nm/4.200 | 5-G | 10,2 s 190 km/h | Verbrauch: k. A. 4.365 x 1.770 x 1.640 mm 406 - 1.206 LiterWartung: 20.000 Kilometer/1 JahrEffizienzklasse: k. A.Versicherung: k. A.Garantie: 5 Jahre/120.000 kmAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer