Deutschlands größter Autovermieter Sixt hat die Wirtschaftskrise abgehakt und erwartet auch in diesem Jahr bessere Zahlen. Dank der überraschend kräftig angesprungenen Konjunktur, eines strikten Sparprogramms und dem Ausbau des Geschäfts verdiente der Konzern im vergangenen Jahr unter dem Strich 70,7 Millionen Euro, nachdem Sixt im Krisenjahr 2009 noch einen Gewinneinbruch auf nur noch 10,4 Millionen Euro verbuchen musste. Der Umsatz ging um vier Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zurück, wie Sixt am Donnerstag (17. März) mitteilte. "Basis unseres Erfolgs war die konsequente Einhaltung des Grundsatzes, bei allen Geschäften dem Ertragswachstum Vorrang vor Umsatzsteigerungen zu geben", sagte Firmenchef Erich Sixt. Der Mobilitätsdienstleister hatte sich seit Ende 2008 im Rahmen eines Sparprogramms von weniger gewinnbringenden Geschäften getrennt. "Für das laufende Jahr sind wir optimistisch und gehen von einer weiteren Verbesserung der Ertragslage aus." Trotz der aus seiner Sicht weiter unsicheren Lage rechnet Sixt mit einer weiter wachsenden Nachfrage in Europa. Vom wirtschaftlichen Erfolg sollen auch die Aktionäre profitieren: Das Unternehmen schlägt eine kräftige Erhöhung der Dividende vor und will einen Euro je Stammaktie ausschütten, fünf Mal so viel wie 2009, dazu kommt ein Bonus von 40 Cent je Anteilsschein. Die Familie von Erich Sixt hält gut 57 Prozent der Stammaktien. Zudem will der Konzern Gratisaktien im Verhältnis 1:1 ausgeben, um Rücklagen in Grundkapital umzuwandeln, was die Zahl der Sixt-Aktien verdoppeln würde. 1.800 Autos weniger im Flottenbestand Am Jahresende 2010 verfügte Sixt (inklusive Franchisenehmer) weltweit über 1.852 Vermietstationen. Damit deckt der Autovermieter in den Kernländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Benelux-Staaten, Österreich und Schweiz mehr als 70 Prozent des europäischen Vermietmarktes durch Tochtergesellschaften ab. Nachdem viele Unternehmen in der Finanzkrise ihre Geschäftsreisetätigkeit eingeschränkt hatten, belebte sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2010 die Nachfrage wieder. Der durchschnittliche Flottenbestand in der Autovermietung (ohne Franchisenehmer) lag 2010 bei 65.900 Fahrzeugen – 1.800 Autos weniger als im Jahr 2009 (minus 2,5 Prozent). Der Umsatz des Geschäftsbereichs Autovermietung belief sich 2010 auf insgesamt 924,2 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (961,8 Millionen. Euro). Dabei erhöhten sich die Vermietungserlöse um 6,5 Prozent auf 807,5 Millionen Euro. In Deutschland konnte Sixt im Geschäftsbereich Autovermietung seinen Marktanteil um rund einen Prozentpunkt auf rund 32 Prozent erhöhen und damit die Position als Marktführer festigen. Die Vermietungserlöse wuchsen im Inland um vier Prozent auf 564,4 Millionen Euro, im Ausland stiegen sie um 13 Prozent auf 243,1 Millionen Euro. Vor allem in der Schweiz und in Spanien verbuchte Sixt hier hohe Zuwachsraten.
Geschäftszahlen 2010: Sixt hakt Krise ab
