Grüner Darsteller
Honda hat den neuen Insight als Jedermann-Hybrid konzipiert. Ein Kandidat auch für Fuhrparks?
Everybody´s darling – diese Rolle hat Honda dem ab Ende April erhältlichen Insight ins Drehbuch geschrieben. Zwar halten sich die Japaner noch bedeckt, welche Gage der Toyota-Prius-Herausforderer dann verlangt. Doch laut „Produktionsfirma“ soll der Hybrid-Newcomer mit einem attraktiven, erschwinglichen Preis bestechen, der deutlich unter dem ab Juni verfügbaren Prius der dritten Generation liegt. Hybrid für jedermann.
Keine Frage: Der 4,40 Meter lange, 1,70 Meter breite und 1,43 Meter hohe C-Segment-Vertreter ist in puncto Flotte ein Kandidat für eine Nebenrolle. Etwa für Touren im städtischen Bereich.
Bedenkenlos kann man den Fünftürer, so der Eindruck im City-Verkehr, hier besetzen. Solange sich der Fahrer des mit CVT-Automatikgetriebe versehenen Asiaten nicht von der hektischen Umgebung anstecken lässt – und zu grob mit dem Gaspedal umgeht. 4,4 Liter im Schnitt (CO2-Ausstoß: 101 g/km) soll die Kombi aus 1,3-Liter-Benziner (88 PS) und E-Motor (14 PS) schaffen. Selbst Hybrid-Novizen gelingt schnell ein Wert mit einer Fünf vor dem Komma.
Aus Kostengesichtspunkten setzt Honda auf den nicht so aufwendigen Parallelhybrid. Das E-Werk unterstützt unter anderem den Otto beim Beschleunigen, das System arbeitet während der Fahrt mitunter lautlos und rein elektrisch im Leerlauf – prima. Auch die Start-Stopp-Technik funktioniert ohne Fehl und Tadel. Kleiner Wermutstropfen beim „Euro-5-Erfüller“: Er fährt nicht rein elektrisch an.
Dafür bekommt der fahrwerksmäßig fürs Cruisen ausgelegte Öko-Darsteller in Sachen Verbrauch Szenenapplaus. Wer im Insight, bei dessen Innenraum-Gestaltung man sich ruhig mehr Leidenschaft gewünscht hätte, den grünen „Econ“-Knopf drückt, tut einiges für Umwelt und Geldbeutel. Ein Minus von vier Prozent beim Drehmoment, gleichmäßigeres Schalten, längere Auto-Stopp-Zeit und die Klimaautomatik (Serie) häufiger im Umluftmodus – um nur einige Punkte zu nennen.
Ferner gönnt Honda dem in drei Ausstattungen bestellbaren Actor einen Spritspar-Coach namens Eco Assist. Der Eco-Guide-Balken im Display und das blaue (schlecht) respektive grüne (gut) Farbenspiel hinterm digitalen Tacho übernehmen unaufdringlich das Fahrertraining. Zur Belohnung wachsen im Display kleine Pflanzen, Blätter und Blüten, selbst an eine Eco-Bewertung hat Honda gedacht.
Praktisch: Da sich die Fondbestuhlung im Verhältnis 60:40 eben umlegen lässt, wächst das Ladevolumen von 408 auf maximal 1.017 Liter. Weitere Pluspunkte sind zahlreiche Ablagen, bequeme Sitze sowie Serien-Features wie Schleuderschutz VSA, ABS, sechs Airbags und pfiffige Eco-Tools. Darüber hinaus offeriert Honda eine Garantie von drei Jahren oder 100.000 Kilometern.
Alles in allem also gute Anlagen, um beim Flotten-Casting zu gefallen. pn