Individueller Wurf
Als wahrer Hingucker eignet sich der erste Kompakte von Alfa Romeo, der MiTo, vor allem für Promotion-Flotten.
Ein kurzer Blick in die von Chromringen eingefassten Kulleraugen des MiTo, schon möchte man die große Tür des kompakten Alfa Romeo aufreißen und das stylische Cockpit entern. Keine Frage: Den Italienern ist beim Einstieg ins Kompaktwagensegment ein individueller Wurf gelungen. Gerade wenn der Italo-Sportler den figurbetonenden roten Lack aufgelegt hat.
Diesen gepflegten Individualismus braucht es auch. Schließlich haben die Verantwortlichen aus dem Hause Alfa Romeo für ihren 4,06 Meter langen, 1,72 Meter breiten und 1,45 Meter hohen Fronttriebler den immer noch angesagten Mini und den Peugeot 207 als Hauptkonkurrenten auserkoren. Und überhaupt: Der sportliche Kompakte soll, so die Alfa-Pläne, nach Herzenslust eine Etage höher räubern – bei C-Segment-Kunden.
Wer es sich also im Cockpit, das mit Top-Verarbeitung und ergonomischer Struktur glänzt, bequem macht, sollte sich erstmal Gedanken über die eigene Gemütslage machen. Steht heute die sportliche Gangart oder relaxtes Cruisen auf dem Programm? Und wie sieht es mit den vorhergesagten Witterungsbedingungen aus?
Sportlich oder entspannt
Denn: Serienmäßig verfügt der in zwei Ausstattungen erhältliche MiTo über die Fahrdynamikregelung D.N.A. ("Dynamik", "Normal" und "All Weather"). Ein kurzes Antippen des in der Mittelkonsole platzierten Schalters genügt, schon zeigt sich der Italiener im "D-Modus" von seiner sportlichen Seite. Der Motor hängt besser am Gas und Lenkbefehle erfolgen direkter als noch im entspannten Komfortmodus "N", bei dem allerdings die Lenkung ein bisschen zu leichtgängig ist.
Zum guten, wankarmen Fahrkomfort bei sportlicher Kurvenfahrt tragen zudem die vorne und hinten verbauten Stoßdämpfer mit Gegendruck-Federn bei. Die Scheibenbremsen packen gut zu.
Triebwerkseitig setzen die Italiener auf zwei 95 PS respektive 155 PS starke Ottomotoren(Wartungsintervall: 30.000 Kilometer) sowie einen 120 PS leistenden, partikelgefilterten 1,6-Liter-Turbodiesel (Wartungsintervall: 35.000 Kilometer) – alle ab Werk mit präzisem, manuellem Sechsganggetriebe bestückt. Für Mitte 2009 stellt Alfa Romeo schon mal ein blitzschnelles Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit dem Namen DDTC in Aussicht. Ebenfalls erst kommendes Jahr neu: ein Start-Stopp-System.
Ohne diese Spritspar-Technik konsumieren der 1.4 16V, der sportive 1.4 TB 16V sowie der 1.6 JTDM 16V auf 100 Kilometern laut Datenblatt 5,9, 6,5 und 4,8 Liter, was CO2-Werten von 138, 153 und 126 Gramm pro Kilometer entspricht.
Stylischer Lademeister
Abgesehen von der hohen Ladekante kann sich der Viersitzer als Lastenesel sehen lassen: Mit einem Volumen von 270 bis 950 Litern liegt der MiTo auf dem Niveau des 207er und deutlich über dem Mini. Allerdings steht die asymmetrisch geteilte, klappbare Fondbestuhlung, auf der drei Personen Platz finden, mit 151 Euro in der Liste. Ebenfalls in der Basis aufpreispflichtig: eine manuelle Klimaanlage (714 Euro).
Dafür spendiert Alfa Romeo in Serie vier Jahre Garantie und Leckereien wie sieben Airbags, D.N.A.-System, MP3-fähige CD-Anlage mit sechs Lautsprechern, Stabilitätsprogramm VDC samt ABS, ASR, EBD und Hill-Holder sowie elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel. Ferner wäre da noch der konkurrenzfähige Preis – alles Gründe, um nicht nur das "Alfisti"-Herz höher schlagen zu lassen. PN
- Ausgabe 10/2008 Seite 50 (225.6 KB, PDF)