Kostensenkendes Strickmuster
Strategiewechsel | Dank einer neuen Einkaufsstrategie sollen bei HAGA Metallbau die Fuhrparkkosten deutlich gesenkt werden. Die Unterfranken sprechen von einem fünfstelligen Bereich.
— Dort, wo kürzlich noch eine Textilfirma Kleidung produzierte, strickt Montage- und Fuhrparkleiter Guido Laubender nun an einer neuen Einkaufsstrategie für die Flottenfahrzeuge der HAGA Metallbau GmbH – speziell für Transporter und Busse. Modern wirkt der neue Gebäudekomplex in Hofheim, genauso wie die jüngsten Maßnahmen in puncto Firmenfahrzeuge.
Denn: Die neue Einkaufsstrategie soll dafür sorgen, dass das Unternehmen die Kosten im fünfstelligen Bereich reduzieren kann. Das Stichwort lautet hier: ein Leasingvertrag für den Renault Master mit „Renault Komfort Service“ (RKS), den die Unterfranken mit der Renault Bank, einem Geschäftsbereich der RCI Banque S.A., über das Amberger Autohaus Peter für 48 Monate unterzeichnet haben – für Guido Laubender das oftmals zitierte Rundumsorglos-Paket.
„Renault hat uns ein Fahrzeug mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis und ohne Risiko geboten“, spielt der Montageleiter auf den vollzogenen Wechsel vom Mercedes-Benz Sprinter zur Rhombusmarke an. Quasi von einem Bündnispartner zum anderen. 15 Master tragen bereits das Kürzel „HAS“ für den Landkreis Haßberge im Nummernschild.
Bausteine des RKS sind unter anderem die Renault Plus Garantie, die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten, Schmierstoffe sowie AU und HU. Ferner gehören alle Reparaturen – außer bei Unfallschäden – dazu. Nur um die Pneus müssen sich die Metallbauer selbst kümmern. Den Reifenservice für die 76 blauen und weißen Fahrzeuge, die Anhängerreparaturen und den Service an den gekauften Altfahrzeugen übernimmt die Willner Kraftfahrzeug GmbH als freier Vertragspartner – direkt um die Ecke.
Was auf den ersten Blick attraktiv klingt, bedurfte aber intern einiger Überzeugungsarbeit. So sei der geschäftsführende Gesellschafter Norbert Rumpel zunächst skeptisch gewesen, auf ein ausländisches Fabrikat zu setzen, erzählt der Fuhrparkleiter. Doch die Konditionen für den frontgetriebenen Master mit dCi 125 oder dCi 150 in den Längen L2H2 und L3H2 sowie als Drei- oder Siebensitzer hätten den HAGA-Chef überzeugt.
Harmonisches Verhältnis | Laubenders Kontaktmann in die Welt der Rhombusmarke heißt Frank Teichmann, Verkaufsleiter im Amberger Autohaus Peter. „Wir sind mit Renault sehr zufrieden“, sagt der Fuhrparkleiter. Insbesondere von der Professionalität des Renault-Partners und dem fairen Miteinander sei man angetan.
Damit das gute Klima auch in Zukunft existiert, haben die Geschäftspartner beim heiklen Thema Rückläufer konkrete Maßnahmen vereinbart: Eine Bewertungstabelle hilft etwa dabei, Dellen und Kratzer als gängige Gebrauchsspuren an Kastenwagen und Bussen zu identifizieren. Darüber hinaus hätten sich die Franzosen beim Fahrzeugtausch vor Vertragsende sehr fair verhalten, berichtet der Flottenchef aus der Praxis.
Regierungsentscheidung | Den Erfolg des Renault Master in der HAGA-Flotte, die bundesweit von Baustelle zu Baustelle reist, könnte künftig noch eine Entscheidung der Regierung von Unterfranken beflügeln. Gab es bislang eine Ausnahmegenehmigung für die überbreiten Aufbauten der eingesetzten 7,5-Tonner, muss Flottenchef Laubender aufgrund der nicht verlängerten Erlaubnis umdenken. „Die Ex-Lösung war für uns sehr wirtschaftlich.“ Statt der erwähnten 7,5-Tonner mit vier bis fünf Monteuren und der Ware für die komplette Arbeitswoche sollen nun Renault-Busse die 35 Montageteams zu ihrem Einsatzort bringen – und freitags wieder zurück nach Hause. Immerhin: deutlich schneller als bislang.
Die 85 HAGA-Monteure wird‘s freuen, ebenso wie die großzügige Ausstattung des Master mit etwa Klang- und Klimapaket, Bluetooth und Rückfahrkamera in der Sonnenblende. Einzig portable Navigationsgeräte müssen sich Laubenders Kollegen an die Scheibe hängen. „Wir werden zukünftig verstärkt Renault-Busse bestellen“, so Fuhrparkleiter Laubender. Als 3,5-Tonner komme nur noch der Master infrage. Und der Bruder Opel Movano? Deutlich teurer, winkt Laubender ab.
Doch das Nein zur Ausnahmegenehmigung bringt nicht nur zufriedenere Mitarbeiter mit sich. Der Montageleiter, der im Tagesgeschäft von Jürgen Schleyer unterstützt wird, muss neuerdings zusätzlich im Budget die Kosten für die Warenanlieferung per Lkw und Spediteuren freischaufeln.
Neuer Standard | Einen Strategiewechsel gibt es auch bei den Fahrzeugen für Techniker, Vertriebler und den Pool. Das neue Standardfirmenfahrzeug stammt vom Opel-Autohaus Dietz aus Ebern: ein Astra Sports Tourer mit 110 PS starkem 1.7 CDTI und bequemem AGR-Fahrersitz. Flottenchef Laubender: „Da macht unsere Geschäftsführung keine Abstriche.“ | Patrick Neumann
HAGA Metallbau | In Kürze
Die rund 400 Beschäftigten der 1976 gegründeten HAGA Metallbau GmbH sind Experten, wenn es um die Materialien Alu, Stahl und Glas geht – etwa für Hausfassaden, bei Fotovoltaik-Verglasungen oder bei Lichtdachpyramiden. Die Firmenzentrale befindet sich in Hofheim, der Jahresumsatz beläuft sich auf 50 Millionen Euro.
Fuhrpark | Auf einen Blick
insgesamt 76 Fahrzeuge
Transporter und Busse: u. a. 15 Renault MasterdCi 125 und dCi 150 als Drei- und Siebensitzer (Längen: L2H2, L3H2)
Leasinggeber: Renault Bank/Renault Leasing, Geschäftsbereich der RCI Banque S.A.
„Renault Komfort Service“ (RKS), u. a. inklusiveRenault Plus Garantie, vorgeschriebener Wartungsarbeiten, Verschleißreparaturen (außer Reifen), Schmierstoffen, Reparaturen außer Unfallschäden sowie AU und HU
Laufzeit: 48 Monate
Laufleistung: 150.000 Kilometer
neues Standardfirmenfahrzeug: Opel Astra Sports Tourer 1.7 CDTI (110 PS) in Weiß