Der Chef des von der Pleite bedrohten US-Autobauers General Motors, Rick Wagoner, gibt auf Drängen des Weißen Hauses sein Amt ab. Wie US-Medien am Sonntagabend (Ortszeit) übereinstimmend unter Berufung auf Konzern- und Regierungsvertreter berichteten, macht Wagoner mit dem Rücktritt den Weg frei für die vom Opel-Mutterkonzern geforderten weiteren Milliardenhilfen der US-Regierung. "Er hat zugestimmt und wird es machen", zitierte die "Washington Post" einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Nachfolger soll den Berichten zufolge bis auf weiteres der bisherige Konzernvize und frühere Europa-Chef Fritz Henderson werden. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, wurde Wagoner bereits am Freitag von Steven Rattner, dem Chefberater des von US-Präsident Barack Obama eingesetzten Arbeitsstabes zur Rettung der Autoindustrie, um den Rücktritt gebeten. Rattner habe die Bitte in einem persönlichen Gespräch mit Wagoner im Finanzministerium vorgetragen. Anschließend sei er mit Henderson zu einem Vier-Augen- Gespräch zusammengetroffen. Der 56-jährige Wagoner hatte im Jahr 2000 das Steuer bei General Motors (GM) übernommen. In den vergangenen vier Jahren häufte der einst weltgrößte Autobauer Verluste von insgesamt mehr als 80 Milliarden Dollar an. Eine offizielle Stellungnahme des Konzerns gab es zunächst nicht. Über einen Rücktritt Wagoners war immer wieder spekuliert worden. Der Konzernchef selbst hatte entsprechende Forderungen etwa von Aktionären aber immer wieder zurückgewiesen. Der 50-jährige Henderson galt bei vielen bereits als ausgemachter Nachfolger. Als Chief Operating Officer war er seit einem Jahr für das laufende Geschäft zuständig. Als früherer Chef der Europa-Tochter kennt er auch die Lage bei Opel bestens.
Personalie: GM-Chef Wagoner muss weichen