Tipps von Ralph Feldbauer (Riskguard):
1. Transparenz schaffen: Erstellen Sie einen Strukturplan, der alle Abwicklungsschritte nach einem Kfz-Schaden definiert. Unterscheiden Sie nach fremd(-verursachten)Schäden sowie Eigen-/Kaskoschäden. Hierzu gibt es jeweils eine andere Vorgehensweise.
2. Status quo klären: Besorgen Sie mit Hilfe ihrer Versicherung oder Ihres Maklers die aktuellen Daten zu den bisherigen Schadensarten (Rangieren, Parken, Glas etc.), die jeweiligen Schadenshöhen, Reservestatus sowie Gesamtkosten. Wichtig sind die Rahmenparameter wie Eintrittsort, Zeit etc. Für den Gesamtüberblick sollten die Daten drei bis fünf Jahre abdecken.
3. Wettbewerb ankurbeln: Holen Sie sich - insbesondere - bei größeren Schäden zwei bis drei Kostenvoranschläge ein. Eine vielfache Erfahrung ist, dass ein Sparpotenzial von gut 30 Prozent besteht, indem man mit den Kostenvoranschlägen nachverhandelt und auf Eigentragung hinweist.
4. Sicherheitstechnik nutzen: Viele Fahrerassistenzsysteme in den Fahrzeugen helfen, die Unfälle zu verhindern oder den Schaden auch im Aufwand zu mindern. Telematiklösungen in Pkw wie auch Rückfahrkameras in Transportern helfen hier weiter. Testen Sie es einfach mal.
5. Profil-Check: Passt das Fahrzeug zum Einsatz? Schauen Sie in den historischen Daten zu den Schäden, wie Fahrzeuge konkret genutzt wurden. Statt eines übervollen Kombis könnte ein Transporter sinnvoll sein. Binden Sie Ihre Fahrer in die Wertung ein.
6. Fahrtrainings- und Zielschulungen: Neben der Pflichteinweisung und den Regeln der Unfallverhütungsvorschriften helfen gezielte praktische Fahrtrainings mit den Fahrzeugen, um punktgenau auf die einzelnen Schwachstellen hinzuweisen und sie zu beseitigen.
7. Bauen Sie Partnernetzwerke auf: Verlassen Sie sich nicht auf einen Dienstleister, sondern schauen Sie nach (eigenen) Kfz-Sachverständigen, Smart-Repair-Anbietern, Glasreparatur-Profis und Anwälten. Das hilft vor allem oftmals im Schadenfall (Glas) und bei der Leasingrückgabe (Smart Repair).
8. Versicherungscheck: Wenn Sie individuelle Verträge haben, überprüfen Sie die Deckung und Höhe der Selbstbeteiligung der Fahrzeuge und prüfen Sie die Möglichkeit, den Rückkauf von Schäden ab einer bestimmten Höhe zu vereinbaren. Betrachten Sie mehr die Flotten- und weniger die Einzeltarife. Fragen Sie aktiv Kostenvorteile nach!
9. Behalten Sie den Überblick: Nutzen Sie digitale Tools des Versicherers, denn das Monitoring ist das Wichtigste, um das Schaden- und Riskmanagement kontinuierlich zu betreiben.
10. Die komplette Kostenaufstellung: Betrachten Sie eigene indirekten Kosten. Markant ist zum Beispiel die Bearbeitungszeit eines Schadenfalls für den Mitarbeiter oder den Fuhrparkleiter. Das sind schnell fünf bis sechs Stunden - ohne mögliche Zeiten für den Fahrzeugtransfer (Ersatzmobilität).
- Ausgabe 07/2022 S.20 (87.3 KB, PDF)