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Tödlicher Sommer: 2012 gingen viele kleine Autohersteller Pleite

02.11.2012 11:25 Uhr
Artega SE
Viele kleine Autohersteller gingen 2012 in die Insolvenz. So auch Artega (im Bild der Elektrosportwagen Artega SE).
© Foto: Artega

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Der Sommer 2012 ging für drei kleine deutsche Autohersteller nicht gut aus. Ende Juni musste die Sportwagenmanufaktur Artega Insolvenz anmelden. Mit dem Modell Artega GT hatte das im nordrhein-westfälischen Delbrück ansässige Unternehmen versucht, Wagen wie dem Porsche Cayman Konkurrenz zu machen. Auf der Automobilmesse IAA in Frankfurt am Main wurde im September 2011 mit dem Artega SE sogar eine Elektrovariante des GT vorgestellt. Aktuell gibt es keine Pläne, die Pkw-Produktion fortzuführen.

Einen Hersteller von Supersportwagen erwischte es im August: Gumpert aus dem thüringischen Altenburg ging in die Insolvenz. Gumperts Modelle Apollo und Tornante sind auf reinen Vor- und Abtrieb ausgelegte Rennmaschinen, die bei diversen Rundstreckentests Bestwerte erzielten.

Ende für Melkus

Ende August war es dann für Melkus soweit. Der Dresdner Autohersteller wurde bereits 1959 in der damaligen DDR gegründet. 2009 wollten die Sachsen mit dem RS2000 wieder in den Sportwagenbau einsteigen. Der RS2000 ist ein stark modifizierter Lotus Exige: Melkus verpasste dem Wagen Flügeltüren und holte aus dem Motor mehr Leistung.

Europaweit scheint es kleineren Automobilherstellern ebenfalls nicht gut zu gehen. So musste bereits im Juni 2012 der italienische Hersteller De Tomaso in Turin Insolvenz anmelden. Dies war nach 2006 schon die zweite Pleite des für sein zwischen 1971 und 1993 gebautes Modell Pantera bekannten Produzenten.

Lotus in Schwierigkeiten

Im Oktober musste dann ein legendärer Hersteller sein Ende bekannt geben: LTI, der Hersteller der London Taxis, ging in die Insolvenz (Autoflotte berichtete). Die Produktion des aktuellen Modells TX4 steht still.

Und ein weiterer englischer Hersteller steckt in massiven Problemen: Lotus hat enormen Finanzbedarf und kommt mit dem angekündigten Ausbau seiner Modellpalette nicht voran. Die Leichtbauspezialisten mussten ihre ehrgeizigen Zukunftspläne auf Eis legen: Momentan wird an den angekündigten Modellen Esprit, Elan, Elite und Eterne wenig bis gar nicht gearbeitet. Viele der deutschen Spezialisten, die Lotus wieder nach oben bringen sollten, haben den Firmensitz im englischen Hethel bereits verlassen. Teilweise steht die Produktion still. Da auch die Fertigung des auf der Lotus Elise basierenden Elektrosportwagens Tesla Roadster im Frühjahr 2012 auslief, fällt auch dieser Kunde für die Engländer weg.

Langsames Aus für Lancia

Auch ein ehemals großer italienischer Autobauer wird zunehmend zu einer Randexistenz: Lancia hat eine düstere Zukunft. Der zum Fiat-Konzern gehörende Autobauer hält sich im Moment mit leicht modifizierten Chrysler-Modellen über Wasser. Einziger echter Aktivposten ist der kleine Ypsilon, der wohl weiterhin gebaut werden wird. Fiat-Boss Sergio Marchionne ließ bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen verlauten, dass er für die Marke Lancia "kaum eine Überlebens-Chance" sieht.  (ghe)

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