Beim Klimaschutz fahren Spitzenpolitiker nach Meinung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit schlechtem Beispiel voran. Viele Bundesminister und Ministerpräsidenten ließen sich in Dienstwagen kutschieren, die deutlich über dem von der EU geforderten Kohlendioxid-Ausstoß lägen, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am Donnerstag in Berlin. Eine Reihe von ihnen habe allerdings - unter Verweis auf Sicherheitsbedenken - die Auskunft verweigert. Der Umweltverband hatte bei Ministerien und Staatskanzleien landesweit Informationen über Verbrauch, Ausstoß und Höchstgeschwindigkeit der Dienstflotte abgefragt. Spitzenreiter sei demnach Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU). Sein Dienstwagen stoße 271 Gramm je Kilometer des klimaschädigenden Kohlendioxids (CO2) aus. Die EU sehe aber die Grenze von 120 Gramm vor. Ein Plus von mehr als 50 Prozent sei "ein Klimakiller", sagte Resch. Auch die Umweltminister von Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen und Niedersachsen pusteten mit ihren meist neuen Limousinen deutlich mehr Treibhausgase in die Luft. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) habe mit einer Neuanschaffung sogar den CO2-Ausstoß um rund zehn Prozent erhöht. Umweltverträglicher dagegen fahre etwa Berlins Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) mit ihrem Hybrid-Auto. (dpa)
Umweltverband: Politiker sind schlechtes Vorbild bei Klimaschutz
