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28.10.2009 12:02 Uhr

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David Simchi-Levi ist derzeit leitender Wissenschaftler ILOG bei der IBM Software Group und Professor für Engineering Systems an dem Massachusetts Institute of Technolgy (MIT). Im Bereich Supply Chain, Logistik und Transport hat er verschiedene Auszeichnungen erhalten und Fachbücher veröffentlicht. Professor Simchi-Levi fungiert als Berater und Mitarbeiter bei verschiedenen privaten und öffentlichen Unternehmen. Seine Professur für Unternehmensforschung erhielt der Transportexperte an der Universität in Tel-Aviv.

„Bis zu 15 Prozent einsparen“

Das IBM-Unternehmen ILOG verspricht Fuhrparkleitern, mit Transportation Analyst 2.0 Transporter-Flotten besser planen zu können. Ein Gespräch mit Professor David Simchi-Levi, leitender Wissenschaftler ILOG bei der IBM Software Group, über die Vorteile eines professionellen Planungs-Tools.

Af: Herr Professor David Simchi-Levi, gerade in schwierigen Zeiten, in denen es auch im Fuhrpark auf jeden Cent ankommt, sollten die Touren von Transporter-Flotten möglichst optimal ge-plant sein. Mit Ihrem Transportation Analyst 2.0 versprechen Sie Flottenchefs Ansätze, um sich für die kommenden Herausforderungen zu wappnen. Wie sehen diese aus?

Simchi-Levi: Mit Transportation Analyst 2.0 können Flottenmanager den Einsatz ihrer eigenen Fahrzeugflotte optimieren und herausfinden, welche Warenlieferung besser Dritte übernehmen oder von Verteilzentren abgedeckt werden sollten. Ebenso lassen sich Routen mit mehreren Zwischenstopps effizient planen, so-dass möglichst kurze Wegstrecken entstehen und auch der Einsatz der Fahrzeuge minimiert wird.

Af: In Ihren offiziellen Mitteilungen ist die Rede von Was-wäre-wenn-Szenarien. Welche Szenarien hat Ihr Tool in puncto Fahrzeugeinsatz in petto?

Simchi-Levi: Flottenmanager haben eine Vielzahl von Faktoren in Betracht zu ziehen, die Auswirkungen auf die Kosten und den Servicegrad haben. Zu diesen Faktoren gehören zum Beispiel die Größe der Flotte, die Zeitfenster für die Lieferung, Rücktransporte und die Einbindung externer Transportunternehmen. Mit Transportation Analyst können Planer sehr schnell verschiedene Szenarien durchspielen, um die Auswirkungen dieser Faktoren zu analysieren. Ein Beispiel: Bestimmte Auslieferungsstellen akzeptieren Lieferungen in einem Zeitfenster von zwei Stunden. Was ließe sich einsparen, wenn dieses Fenster auf vier Stunden ausgedehnt würde? Oder gar auf acht?

Af: Je nach Tourprofil und Ladungsanforderung kann der Einsatz verschiedener Fahrzeugtypen notwendig sein. Beantwortet Ihre Software auch konkret Fragen zu Modellen, Motorisierung, Verbrauch und CO2-Emission?

Simchi-Levi: Ja, es können ganz unterschiedliche Fahrzeug- und Flottentypen in die Analyse einbezogen werden. Jedes verwendete Modell kann sich durch unterschiedliche Kostenstrukturen, Beladungsgrenzen, Benzinverbrauch und CO2-Emissionen auszeichnen.

Af: Und wie sieht es mit alternativen Antrieben aus?

Simchi-Levi: Wie gesagt, der Flottenmanager hat hier volle Planungsfreiheit. Dazu gehört auch, Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in die Analyse einzubeziehen. Über Parameter wie Kosten, Kraftstoffverbrauch und Emissionen ist dies abbildbar.

Af: Bekommen Flottenchefs Hilfestellung, die unmittelbar vor dem Kauf oder Leasing eines Transporters stehen? Vorausgesetzt, der „Neuerwerb“ käme auf bereits bekannten Touren zum Einsatz.

Simchi-Levi: Transportation Analyst ist dazu in der Lage, Vorhersagen über die Auswirkungen eines neuen Fahrzeugs auf das Flottenmanagement zu treffen. Dazu gehören wiederum Aussagen zu veränderten Kosten, Emissionswerten, Routenanpassungen und so weiter.

Af: Welche Reportings geben Sie Fuhrparkverantwortlichen an die Hand?

Simchi-Levi: Die Software stellt detaillierte Routenberichte bereit, sowohl tabellarisch als auch in Form von Gantt-Charts (Instrument des Projektmanagements, Anm. der Red.) oder Zeitplänen beziehungsweise Karten. Darüber hinaus können zusammenfassende und detaillierte Berichte für die ganze Flotte, einzelne Fahrzeuge, Lieferungen und Emissionswerte generiert werden.

Af: Ein Musterbeispiel: Ein KEP-Unternehmen hat 100 Fahrzeuge von 3,5- oder 5,0-Tonnen Nutzlast im Einsatz. Wie sehen die Einsparpotenziale, bezogen auf Zeit und Geld, gegenüber traditionellen Methoden der Tourenplanung aus?

Simchi-Levi: Typischerweise kann man von Einsparungen zwischen fünf und 15 Prozent hinsichtlich Streckenlängen und Kosten ausgehen.

Af: Wie lange dauert die Implementierung des Systems und was kostet das Ganze für einen Fuhrpark mit 100 Fahrzeugen?

Simchi-Levi: Die Installation selbst ist in wenigen Stunden erledigt. Anwenderschulungen dauern in der Regel zwei Tage. Im Zeitraum von rund zwei Wochen kann dann eine erste Anwendung zur Verfügung stehen. Änderungen können sehr einfach erfolgen, da die Lösung in MS Office integriert ist. Die Lizenzkosten richten sich nach der Anzahl der Nutzer.

Af: Last but not least: Würde sich Ihre Software auch als Optimierungs-Tool für Pkw-Flotten, mit denen etwa Service-Techniker deutschlandweit unterwegs sind, eignen?

Simchi-Levi: Transportation Analyst eignet sich ganz hervorragend, um auch in diesen Fällen die Routen zu optimieren. Die Lösung ist nicht als rein operatives Transportmanagementsystem gedacht, sondern auch als Hilfe zur Beantwortung strategischer Fragen und zur Erstellung von Plänen.

Af: Herr Simchi-Levi, vielen Dank für das informative Gespräch!

Interview: Patrick Neumann 

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