Matthias Hindemith | Geschäftsleitung des Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (Transporter)
– Welche Eco- und Lasi-Schulungen bietet Mercedes-Benz für Flottenkunden an?
Im Rahmen unseres „Transporter Trainings on Tour“ bieten wir in ganz Deutschland Eco-Trainings und Ladungssicherung-Schulungen an. Dieses Angebot richtet sich natürlich explizit an unsere Flottenkunden. Die Trainer gehen aber auch, wenn gewünscht, direkt zu Flottenkunden und trainieren die Fahrer vor Ort, direkt in deren Einsatzgebieten. Viele Kunden nutzen dieses Angebot, weil diese Trainings noch individueller auf die jeweiligen Anforderungen unserer Kunden eingehen, sei es im Bereich des wirtschaftlichen Fahrens als auch insbesondere im Bereich der Ladungssicherung. Dabei richten sich unsere Trainings nicht nur an die Fahrer, sondern auch an die Führungskräfte und Fuhrparkleiter. Wir erstellen unseren Kunden gern ein individuelles, unverbindliches Angebot.
– Was bringt der Kurs dem Fuhrparkbetreiber?
Ladungssicherung und wirtschaftliches Fahren sind integrale Bestandteile des Trainings, in denen wir das Bewusstsein der Teilnehmer für Sicherheit durch richtige Ladungssicherung und Kraftstoffersparnis durch wirtschaftliches Fahren schärfen und vertiefen. Das „Transporter Training on Tour“ unterstützt damit die gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Unterweisungen durch die Unternehmer laut Arbeitsschutzgesetz.
– Wie spart Ladungssicherung Kosten ein?
Ziel ist es, dass die Ladung in den Fahrzeugen so gesichert ist, dass alle Insassen sicher unterwegs sind und von der Ladung keine Gefahr für die anderen Teilnehmer im Straßenverkehr ausgeht. Nutzt der Fahrer beispielsweise zusätzlich rutschhemmendes Material, kann das eine sonst aufwändige Sicherung der Ladung durch Verzurrgurte erleichtern.
| Interview: Rocco Swantusch
So wird richtig gespart
Praxis | Mercedes-Benz schickt seit zehn Jahren Flottenkunden mit den aktuellen Transportern auf Übungsparcours – die Tipps zeigen Wirkung.
— Die Fahrzeugtechnik beherrscht nur der Fahrer, der auf die jeweiligen Besonderheiten des Modells eingewiesen worden ist. Diesen richtigen Umgang mit den Transportern schult Mercedes-Benz seit 2003 auf seinem kostenfreien „Transporter Training on Tour“.
Dieser Einladung folgten bislang über 31.000 Fahrer und Flottenverantwortliche wie Markus Sander. Er leitet seit dem vergangenen Jahr als Inhaber die Transportfirma M. Sander aus Essen und kümmert sich damit auch um den Fuhrpark. Das Familienunternehmen (seit 43 Jahren am Markt) arbeitet in der Presse-Logistik und vertraut in der Flotte von 43 Fahrzeugen auf die Stern-Marke.
Seine Fahrer – in erster Linie die Festangestellten – schickt Sander seit Jahren auf die Eco- und Ladungssicherungs-Schulungen der Tour, welche laut Matthias Hindemith, Mitglied der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland, explizit für Flottenkunden zusammengestellt wird (siehe Interview unten). Mittlerweile seien rund 95 Prozent der Fahrer geschult worden, berichtet der Firmenchef. Gleichzeitig schränkt er ein: „Ein einmaliges Training erzeugt oft nur einen Aha-Effekt beim Fahrer. Damit es dauerhaft wirkt, braucht es Wiederholung.“
Sparsamer Sprinter | Aktuell tourt der Hersteller mit dem neuen Sprinter auf den bundesweiten Trainingsrunden. Mit dem modellgepflegten Transporter in Kombination mit den Sprit-Spar-Paketen (BlueEfficiency/Plus) sind von Haus aus bis zu 0,7 Liter Kraftstoffersparnis im Normverbrauch drin, erzählt Fahrsicherheitsprofi Ronald Geyer, der eine eigene Verkehrsagentur leitet.
„In den Trainings, die Mercedes-Benz nun seit zehn Jahren anbietet, wird oft klar, dass gerade die Transporterfahrer häufig nicht ausreichend qualifiziert sind“, mahnt Geyer, der selbst ausgebildete Fachkraft für Arbeitssicherheit ist. Gerade was die physikalischen Kräfte betrifft, die beim Beschleunigen, Bremsen und bei Kurvenfahrten auf das Fahrzeug, die Ladung und den Fahrer wirken, herrscht trotz der vielen Jahre, in denen hierüber schon gesprochen wird, immer noch vielerorts Unwissen. Und das kann in Gefahrensituationen, wie beim plötzlichen Bremsen im Stadtverkehr, schwerwiegende Folgen haben.
Vom Chef zum Fahrer | Darüber zu sprechen, ist der erste Schritt. „Das Wichtigste dabei ist allerdings, dass alle Infos, die die Ladungssicherung betreffen, vom Unternehmer über den Fuhrparkleiter an den Fahrer weitergegeben werden. Nur dann ist es nachhaltig und effektiv“, weiß der Instruktor Geyer. Da jedes Unternehmen im Sinne der Unfallprävention gesetzlich verpflichtet ist, im Jahresrhythmus seine Mitarbeiter und damit auch seine Fahrer zu unterweisen, ist dies mehr als nur die Kür.
Die Inhalte der Unterweisung fußen auf der Gefährdungsermittlung eines jeden Arbeitsplatzes. Im Fuhrpark heißt dies: Was können der Fahrer und das Unternehmen tun, um Schaden zu vermeiden? „Und hier kommen wir zur Unterweisung“, betont der Fahrprofi. Denn auf jedem neuen Fahrzeug müsse der Fahrer eben unterwiesen werden.
30 Prozent Kostenersparnis | Neben dem gesetzlichen Druck sprechen die möglichen Kostenersparnisse des darauf ausgelegten Eco-Trainings für die Transporter-Kurse. Allein die Spritkosten ließen sich mit einfachen Tipps wie vorausschauendem Fahren, schnellem Gangwechsel, passendem Reifenluftdruck und dem Nutzen der Schubabschaltung in jeder Transporterflotte um bis zu zehn Prozent senken, weiß Geyer aus seiner jahrelangen Praxis.
Zählt man vermeidbare Schäden durch zu dichtes Auffahren (und den dabei möglichen Steinschlag) oder den Verschleiß durch zu häufiges Bremsen dazu, sind bis zu 30 Prozent Kostensenkung drin.
Als technische Ausstattung, die jeden Transporter beim Verbrauch mindern hilft, zählt Geyer neben der Schubabschaltung, die oftmals Serie ist, das Start-Stopp-System, eine Schaltempfehlung sowie Leichtlauföle und rollwiderstandsoptimierte Reifen. Ein auf den Wirkungsgrad optimiertes Energie- oder Generatormanagement setzt die Nebenaggregate dosiert ein, was wiederum den Diesel länger im Tank lässt.
Der eigene Geldbeutel | In der Flotte von Markus Sander überwacht eine TomTom-Lösung zwar die Verbräuche, aber es gibt noch einen weiteren wirksamen Weg zum dauerhaften sparsamen Fahren: den Weg über den eigenen Geldbeutel.
„Denn unsere Fahrer haben die Tipps der Eco-Trainer auch auf ihren Privatfahrten umgesetzt und gemerkt, wie viel sie selbst Geld sparen können“, erklärt Sander und schmunzelt dabei ein wenig. | Rocco Swantusch
Ford | Der Transit Custom erhält nun auch ein Hochdach
– Mehr Auswahl bietet Ford nun für den Transit Custom. Den Transporter gibt es jetzt auch mit Hochdach zu bestellen. Ein kurzer und ein langer Radstand sowie zwei Karosserievarianten (Kastenwagen und Kombi) stehen für die Kunden zur Wahl. Der im Vergleich zur Flachdach-Version erzielte Zuwachs von 37 Zentimetern in der Laderaumhöhe (1,77 Meter sind es im Kastenwagen) und das damit rund 20 Prozent größere Laderaumvolumen (8,3 Kubikmeter) kosten 600 Euro Aufpreis.
Die Hochdach-Version verfügt über die gleichen Ausstattungsoptionen wie das Flachdach-Pendant. Abhängig von der Karosserievariante kommt so beispielsweise die flexible Durchladevorrichtung in der Trennwand an Bord. Mit langem Radstand sind damit Gegenstände bis zu 3,4 Metern Länge lagerbar. Weitere mögliche Detaillösungen sind die fixierbaren hinteren Türen (dank eines speziellen Scharniers können die hinteren Laderaumtüren mit einem Handgriff arretiert werden) oder der einteilige Laderaumboden (das Vinyl kleidet auch die Seiten des Laderaums bis zu einer Höhe von 100 Millimetern aus) sowie die LED-Beleuchtung für den Laderaum. Zudem verfügt der Transporter über weit öffnende, seitliche Schiebetüren. Die Dachkonstruktion aus Stahl ermöglicht eine maximale Dachlast von 100 Kilogramm. Die Auslieferung der neuen Version beginnt laut Ford im Verlauf dieses Jahres.
Bott | Der Mercedes-Benz Citan als Service-Fahrzeug
– Der Stadtlieferwagen Mercedes-Benz Citan soll durch seine Individualität überzeugen. Dabei greifen die Stuttgarter auf zahlreiche Aufbau-Partner zurück (siehe Seite 68). Einer der zertifizierten „VanPartner by Mercedes-Benz“ ist Bott. Der Umrüster aus Gaildorf stattet den kleinsten Packesel mit Stern unter anderem als „Service 24 h“-Version aus. Als Basis dient der Citan Mixto – ein Fünfsitzer. Vom Heck des Fahrzeugs aus zugänglich ist ein Quereinbau, in dem alles, was zur Wiederherstellung der Fahrbereitschaft von Liegenbleibern platzsparend organisiert und sicher transportiert werden kann. Großraumschubladen im unteren Bereich sind für die Aufnahme von Treibstoffkanistern oder Wagenhebern geeignet. Weitere Schwerlastschubladen und ein Klappenfachboden bieten schnellen Zugriff auf Werkzeuge und Ersatzteile. Details wie die Energieversorgung oder die Schreibplatte vereinfachen die Arbeitsbedingungen der mobilen Helfer.
- Ausgabe 11/2013 Seite 70 (3.4 MB, PDF)