Die Liquidität des ums Überleben kämpfenden Autobauers Opel ist vorerst gesichert. "Die Zulieferer bekommen ihre Rechnungen bezahlt und die Mitarbeiter ihre Löhne", sagte der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz am Mittwoch in Frankfurt. Einem Zeitungsbericht zufolge reicht die Liquidität für weitere vier Monate. Diesen Zeitraum wollte Franz nicht kommentieren. Auf der Opel-Internetseite "Fakt & Fiktion" schreibt das Unternehmen, GM Europa könne seine Bargeldreserven voraussichtlich über das zweite Quartal 2009 hinaus strecken, wenn "sich der Markt weiter stabilisiert".
Am Mittwoch (15.04.) berichtete eine Zeitung unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen, Opel habe eine für Mai drohende Finanzlücke geschlossen. Danach habe sich der Autobauer u.a. wegen des guten Verkaufsstarts seines Modells Insignia ein kleines Finanzpolster anlegen können. Zuletzt hatte es geheißen, Opel brauche bis Mai dringend frisches Geld, um seine Existenz zu sichern. Allerdings profitierte der angeschlagene Autobauer von der Abwrackprämie. Der gesteigerte Absatz spülte dringend benötigtes Geld in die Kassen. Franz, der auch stellvertretender Opel-Aufsichtsratschef ist, sagte, die Finanzlücke sei geschlossen worden: "Wir haben Zeit, um Opel Europa zu bauen."
Ein Sprecher am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Suche nach Investoren für den angeschlagenen Autobauer, der unabhängiger von seiner kriselnden US-Mutter General Motors (GM) werden will, macht nach seinen Angaben Fortschritte: "Es gibt Interesse von potenziellen Investoren." Er betonte, auch eine Insolvenz von GM würde Opel nicht gefährden: "Opel ist liquide und eine eigenständige europäische Einheit." Auch Franz bestätigte Fortschritte bei der Investorensuche: "Es gibt Investoren, es sind mehrere. Details dazu werde ich nicht nennen. Unsere Bedingung an Investoren ist, dass es eine nachhaltige Investition ist und die Mitbestimmung akzeptiert wird." (dpa)