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Reifen: Branche erholt sich langsam - Pneu mit Blütenduft

01.06.2010 15:42 Uhr
Reifen Messe Essen
Auf der "Reifen" präsentiert die Branche ihre neuesten Entwicklungen.
© Foto: asp

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Der deutsche Reifenhandel erholt sich langsam von den Einbrüchen der Wirtschaftskrise. "2010 brauchen wir keine Kurzarbeit mehr", sagte der Vize-Vorsitzende des Bundesverbandes Reifenhandel, Lothar Kerscher, am Dienstag (1. Juni) zur Fachmesse "Reifen 2010". Bei der weltweit führenden Messe in Essen mit knapp 600 Ausstellern sind Reifen mit geringem Rollwiderstand zu sehen, die den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge verringern sollen. Die Branche experimentiert außerdem aus Umweltgründen mit Reifen aus erneuerbaren Rohstoffen; ein Hersteller bietet sogar Pneus mit Blütenduft. 2009 hatten Betriebe in Deutschland vor allem wegen des scharfen Einbruchs bei Lastwagen- und Großreifen um bis zu 80 Prozent Kurzarbeit anmelden müssen. Im laufenden Jahr sei bei Lkw-Reifen wieder ein Wachstum von fünf bis zehn Prozent zu erwarten, sagte Kerscher. Zahlen sinken weiter Das Pkw-Reifen-Geschäft, das mehr als drei Viertel des Gesamtvolumens ausmacht, werde 2010 um etwa fünf Prozent zurückgehen. "Das ist eine normale Korrektur nach der Abwrackprämie", sagte Kerscher. Im vergangenen Jahr hätten wegen der Prämie viele Käufer Neuwagen angeschafft und auch mit Winterreifen ausgestattet. Diese überhöhten Verkaufszahlen seien 2010 nicht mehr zu erreichen. Insgesamt hatte die Branche 2009 rund 56 Millionen Reifen verkauft. Der Reifenhandel bereite sich europaweit auf deutlich verschärfte Kennzeichnungspflichten vor, sagte Kerscher. Von Ende 2012 an müssten nach einer EU-Richtlinie Umweltfreundlichkeit, Regeneigenschaften und Geräuschentwicklung der Reifen ähnlich wie bei Waschmaschinen mit Aufklebern für Verbraucher verständlich und vergleichbar angegeben werden. Die Hersteller arbeiteten "fieberhaft" an Kriterien für die notwendigen Vergleichstests. Geringer Rollwiderstand zur Verminderung des Verbrauchs sei das Ziel praktisch aller Hersteller, sagte Kerscher. Der Reifen müsse aber zugleich bei Regen haften. Online-Handel stagniert Die Konkurrenz durch Reifen-Anbieter im Internet schrecke den Fachhandel nicht, sagte Kerscher. Der Beratungsbedarf beim Reifenkauf sei groß. Internet-Anbieter arbeiteten oft mit kleinen Werkstätten zusammen, die gar nicht alle nötigen Werkzeuge für die Montage hätten. "Es gibt viele Reklamationen bei den Internet-Händlern." Europas größter Internet-Reifenhändler Delticom (Hannover) hatte am Dienstag stark gestiegene Umsatz- und Gewinnzahlen gemeldet. In Deutschland schwanke der Marktanteil der Internet-Konkurrenz zwischen drei und sieben Prozent und steige nach Untersuchungen nicht weiter an, betonte dagegen der Reifen-Verbands-Vize. Bei der Messe kommen fast zwei Drittel der Aussteller aus dem Ausland. Wichtigstes Ausstellerland neben Deutschland ist China. Angesichts der Umweltdiskussion experimentieren Hersteller mit Technologien, die für die Herstellung eines Reifens nötigen rund 40 Liter Öl zu ersetzen: Zu sehen sind etwa Reifen aus Mais- und aus Orangenöl. Ob sie sich durchsetzen, müsse der Markt zeigen, sagte Kerscher. Ein Gag bleibe aber wohl der angeblich erste Duftreifen der Welt des koreanischen Herstellers Kumho: Der auf der Messe ausgestellte Reifen riecht mindestens ein Jahr lang wahlweise nach Orangenblüte, Rosmarin oder Jasmin. (dpa)

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