Die Nutzfahrzeugsparte von Mercedes-Benz ist mit dem Geschäft in Deutschland zufrieden. Der Hersteller erwarte für 2018 rund 106.000 Neuverkäufe und damit ein Niveau wie im Vorjahr (105.467), erklärte Jochen Dimter, Geschäftsleiter Transporter und Vans im Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland, Ende Dezember vor Journalisten im neuen Nutzfahrzeugzentrum Neu-Ulm. Zu Ende des dritten Quartals standen etwa 73.000 Einheiten in der Bilanz. Dimter sprach von einem "sehr gesunden Marktwachstum", das man auch im kommenden Jahr erwarte.
Mittlere und große Flotten
Die größten Zuwächse verbuchten die Schwaben im Bereich große und mittlere Flotten (Ende Q3 2018: plus 19 Prozent) und im Geschäft mit Aufbauherstellern (plus 26,8 Prozent). Hier profitiert die Stern-Marke von einer neuen Kooperation mit Hymer. Behörden- und Sonderfahrzeuge legten um rund drei Prozent zu. Im Aftersales-Geschäft konnte der Umsatz zum Ende des dritten Quartals um 9,7 Prozent gesteigert werden. Neben dem wachsenden Bestand an Kundenfahrzeugen spielen das Ersatzteilgeschäft und das Thema Kundenbindung eine wichtige Rolle.
Positiv entwickelte sich auch das Gebrauchtwagengeschäft. Dimter: "Wir können glücklicherweise sagen, dass wir die Dieselkrise überhaupt nicht spüren." Vor allem bei Gewerbekunden seien die Diesel weiter gefragt, Benziner keine Alternative. Der Manager betonte, es seien keine Bestände aufgebaut worden, die Restwerte seien stabil. Das Gebrauchtwagengeschäft, das viele Euro-5- und Euro-6-Fahrzeuge umfasst, konnte sogar zulegen. So realisierten die Flotten-GW-Center 3,6 Prozent Wachstum, die Marke "Junge Sterne" konnte sogar um 13,1 Prozent zulegen.
Sprinter-Boom hält an
2018 stand ganz im Zeichen des neuen Sprinters, des "Brot- und Butterfahrzeugs", das laut Dimter " hervorragend im Markt angenommen" wurde und den Rekordabsatz aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Neben weiteren Varianten - unter anderem mit Frontantrieb - zählt das Multimedia-System (MBUX)" zu den wichtigsten Neuerungen in der dritten Generation. Es beinhaltet das neue Angebot "Mercedes Pro connect", das über ein werkseitig verbautes Interface die Nutzung von Konnektivitäts- und Flottenlösungen ermöglicht - unter anderem einen Fahrzeugstatus, Flottenkommunikation, digitales Fahrtenbuch und Wartungsmanagement. Dieses werde bereits in 75 Prozent der Neuwagen mitbestellt, sagte Stefan Sonntag, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Verkauf Neufahrzeuge im Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland Transporter und Vans.
"2019 wird für uns ganz klar das Jahr der Umsetzung sein", unterstrich Dimter. Neben dem Zugpferd Sprinter wird es eine Modellpflege bei der V-Klasse und dem Vito geben, die Baureihe erhält dann auch die neuen Konnektivitätsservices.