Der ADAC hat der großen Mehrheit der Autobahn-Baustellen in Deutschland und Europa ein gutes Zeugnis ausgestellt. Erfreulich aus deutscher Sicht sei, dass kein einziger der hierzulande untersuchten Baubereiche durchgefallen sei, teilte der Autoclub auf Basis des "Baustellen-EuroTest 2006" in zehn europäischen Ländern mit. Testsieger wurde aber die englische Baustelle Birmingham auf der M 42, Schlusslicht ist ein Autobahnstück auf der italienischen A 3 bei Eboli nahe Neapel. Pluspunkte sammelten die zehn deutschen Baubereiche etwa dafür, dass die Fahrspuren rechtzeitig vor der Verschwenkung verengt waren, Lkw im Verschwenkungsbereich genügend Platz hatten und auch alle erforderlichen Schilder vorhanden, verständlich und gut sichtbar waren. Kritik gab es dagegen für die häufig mangelhafte Verkehrsführung, die zu geringe Übersichtlichkeit bei Nacht sowie die störenden Originalmarkierungen auf der Fahrbahn. Insgesamt schnitt ein Viertel der 53 Testkandidaten mit der Bestnote "sehr gut" ab, rund die Hälfte mit "gut". Sieben Baustellen wurden mit "ausreichend" bewertet. Lediglich fünf Mal zeigten die Tester die rote Karte. Fehlverhalten führt zu vielen Unfällen Als "besorgniserregend" erachtet der Autoclub die Entwicklung der Unfallzahlen im Baustellenbereich: Trotz guter Bewertungen kletterte beispielsweise in Deutschland die Crashquote zuletzt um 26, in Österreich um 27 Prozent nach oben. Schuld daran sei häufig zu hohes Tempo. Aber auch zu dichtes Auffahren, falsches Überholen und missglückte Spurwechsel hätten maßgeblich zu dem Anstieg der Unfallzahlen beigetragen. (rp)
Autobahn-Baustellen in Deutschland sind sicher

ADAC-Tester loben rechtzeitige Fahrbahnverengung sowie verständliche Beschilderung: / Trotz guter Bewertungen zu viele Unfälle