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Branchenkrise: 90.000 Autos warten auf Käufer

12.12.2008 10:50 Uhr
Hafen Flotte_Text
Platzt aus allen Nähten: der Autoterminal in Bremerhaven
© Foto: ddp-Archiv, Philipp Guelland

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Europas größter Autoterminal in Bremerhaven platzt aus allen Nähten. Mehr als 90.000 Fahrzeuge stehen im Hafen herum, so viele wie noch nie. Sie sind Sinnbild einer dramatischen Autokrise. "Autos, die nicht verkauft werden, können wir auch nicht umschlagen, nicht technisch bearbeiten und nicht transportieren", sagt der Chef der BLG Logistics Group, Detthold Aden mit leichter Resignation. Japanische "Familienkutschen", koreanische Geländewagen, deutsche Luxusschlitten, Lieferwagen, ja sogar Mähdrescher und Bagger blockieren derzeit nahezu jeden freien Platz im Hafen. Normalerweise befinden sich zwischen 60.000 und 80.000 Fahrzeuge auf den Stellflächen und in den Hochregalen - häufig nur für wenige Stunden, manchmal auch für vier Wochen. Vom "Rasieren und Haare schneiden" - dem Entwachsen und Säubern importierter Neuwagen - bis zur kompletten Aus- und Umrüstung ganzer Sonderserien reicht das Repertoire des Terminals und der beiden angrenzenden Technikzentren. Doch jetzt ist der Automobilumschlag mit quietschenden Bremsen zum Stillstand gekommen. Was derzeit noch von Autotransporter wie "Danube Highway" oder "Morning Champion" rollt, kommt schon wenige Meter neben dem Schiff endgültig zum Stehen. Weil die Stellflächen fast voll sind, hat die BLG bereits Platz auf dem Containerterminal geräumt; weitere Fahrzeuge werden auf Eisenbahnwaggons zwischengelagert. Andere Schiffe, die Exportfahrzeuge in die USA bringen sollen, bleiben dagegen fast leer. Die Automobilkrise hat Bremerhaven kalt erwischt. Als die Verkaufszahlen mit den zusammenbrechenden Finanzmärkten in den Keller rauschten, befanden sich die meisten jetzt eingelagerten Neuwagen bereits auf dem Schiffsweg nach Bremerhaven. "Die Situation ist immer noch schwierig", sagt Aden, "weil immer noch Import- und Exportfahrzeuge auf Bremerhaven zulaufen." Rund 100.000 Fahrzeuge finden rechnerisch im Hafen Platz; um den Jahreswechsel könnte es richtig eng werden. "Ab dem zweiten Quartal werden sich die Automärkte wieder erholen" Aden geht zwar davon aus, dass die weltweite Produktionsdrosselung sich in den nächsten Wochen auch in einer entspannteren Parkplatz- Situation im Hafen bemerkbar macht. Aber die Automobildrehscheibe wird deswegen noch nicht wieder in Gang kommen. "Im ersten Quartal 2009 rechnen wir mit Rückgängen von bis zu 25 Prozent in Bremerhaven", meint Aden. Ähnlich werde es der Automobillogistik gehen - die BLG wickelt über Bremen die Bauteil-Lieferung für mehrere ausländische Werke deutscher Hersteller ab. Allzu lange werde der Stau auf dem Autoterminal nicht dauern, hofft Aden: "Ab dem zweiten Quartal werden sich die Automärkte wieder erholen und zum Jahresende normalisieren," sagt er optimistisch. Ab 2010 werde es auch wieder das geben, was jahrelang die Autodrehscheibe in Schwung hielt, ist Aden überzeugt: "Wachstum. Das sehen unsere Herstellerkunden auch so." (dpa)

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