Der Mix macht‘s
Beim GreenFleet Award von FleetCompany und TÜV Süd zeigt sich, dass die Kombination von Mobilitätslösungen das größte Einsparpotenzial verspricht.
Flotten sind Pioniere und Treiber im Mobilitätswandel: Das verdeutlichen die Gewinnerprojekte des vierten GreenFleet Awards, die beim Strategieforum Flottenmanagement – erstmals im Portalhaus der Messe Frankfurt anlässlich der IAA – geehrt wurden.
Preisträger dieses Jahr: die Berliner Stadtreinigung (BSR), die Druckerei Lokay, die Linde AG und die WALA Heilmittel. Die Awards übergaben Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung TÜV Süd Auto Service, und Roland Vogt, Geschäftsführer der FleetCompany.
„Die vier Gewinner belegen, dass der Einsatz von alternativen Antrieben schon heute alltagstauglich ist, und zeigen mit ihrem Marktgewicht auch, wo die Reise hingeht“, sagte Kerscher. „Die eingereichten Vorschläge zeigen uns, dass ein Mix aus innovativen Ideen das größte Einsparpotenzial verspricht“, sagte Vogt.
Einer der diesjährigen Gewinner ist die Linde AG. Sie hat bei ihrer Flotte in Deutschland mit fast 1.000 Pkw feste CO2-Emissionsvorgaben in die Car Policy geschrieben und mehr als ein Drittel nach den neuen Werten ausgetauscht. Außerdem hat Linde eine Bonus-Malus-Regelung für das spritsparende Fahren eingeführt.
Damit konnte Linde den durchschnittlichen Treibhausgasausstoß von 167 Gramm pro Kilometer im Jahr 2008 auf 147 Gramm pro Kilometer in diesem Jahr senken. Entlastung für die Umwelt: von 2008 bis 2010 insgesamt 240 Tonnen Kohlendioxid.
Eine große Rolle bei den Award-Projekten in diesem Jahr spielen auch wieder alternative Antriebe – Hybrid, gasbetriebene und rein elektrische Fahrzeuge kommen zunehmend in den Flotten zum Einsatz. Wie beim Gewinnerprojekt der Berliner Stadtreinigung. Hier sind bereits Hybrid- sowie ein Brennstoffzellen-Entsorgungsfahrzeug in der Erprobung. Außerdem ist die BSR mit vier Elektro-Smarts unterwegs und rüstet sukzessive 150 ihrer 300 Abfallsammelfahrzeuge auf Erdgasbetrieb um. Ende 2012 nimmt das Unternehmen zudem eine Biogasanlage in Betrieb, in der aus den eingesammelten Bioabfällen dann der Treibstoff für die Sammelfahrzeuge gewonnen wird. Das soll 2,5 Millionen Liter Diesel pro Jahr einsparen.
Die Druckerei Lokay aus Reinheim bei Darmstadt setzt bei den Bemühungen zur CO2-Einsparung auf den öffentlichen Nahverkehr und hat zudem das „Lokay KlimaRad“ eingeführt: Zwölf Dienstfahrräder werden den Mitarbeitern kostenlos für den Dienstweg und zur privaten Nutzung zur Verfügung gestellt. Zudem übernimmt der Betrieb für die Belegschaft die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr. Bei den Neufahrzeugen machen die umweltfreundlichen Printspezialisten Druck auf Verbrauch und CO2-Ausstoß. Insgesamt konnten so in den vergangenen zwei Jahren in der Flotte, bestehend aus sechs Pkw und zwei Nutzfahrzeugen, knapp fünf Tonnen Treibhausgas eingespart werden.
Die WALA Heilmittel GmbH aus dem schwäbischen Eckwälden konnte die Jury mit einem Mix aus Downsizing, Ergänzung um Erdgasfahrzeuge sowie dem Einsatz von Elektrofahrrädern und -rollern überzeugen. Damit wollen die Kosmetik- und Arzneimittelexperten bis 2014 auf einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 120 Gramm pro Kilometer kommen.
Der innerbetriebliche Verkehr ist ebenfalls auf CO2-Minderung ausgerichtet: Dafür sorgen insgesamt 16 Betriebsfahrräder, vier Elektrofahrräder und vier Elektroroller. Zudem überprüfen die Schwaben den Einsatz eines Elektroautos. „Die Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Umsatzwachstum ist Unternehmensziel der WALA. Daher haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen eingeführt, die wir konsequent auswerten, auch im Bereich der Mobilität“, erläutert Clarissa Bay, Umweltbeauftragte des Unternehmens.
Auch in diesem Jahr hat wieder eine Jury aus unabhängigen Experten die Gewinner ermittelt. Sie kommen vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.), von der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften der FH München, vom ADAC, von der TÜV Süd Akademie und vom Initiator, der FleetCompany.
Vergabekriterien sind die CO2-Einsparung innerhalb eines Jahres, das Potenzial des Projekts, die Möglichkeiten der Übertragung auf andere Unternehmen und der Innovationsgrad des eingereichten Vorschlags. Der GreenFleet Award wird in vier Kategorien vergeben: erfolgreiche Senkung des Spritverbrauchs, die Umsetzung innovativer technischer Konzepte und die Umgestaltung der Firmenwagenregelung hin zu kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Modellen. RED
- Ausgabe 11/2011 Seite 33 (126.9 KB, PDF)