Dritter im Bunde
Mit dem kompakten Q3 wird ab Ende Oktober aus der bislang zweiköpfigen Audi-Q-Familie ein Trio.
Den neuen Q3 als jüngstes und vorerst kompaktestes Mitglied der Q-Familie zu outen, fällt – zumindest auf den ersten Blick – genauso schwer wie bei vielen Limousinen der Ingolstädter. Vor allem zum knapp 25 Zentimeter längeren Q5 ist die formale Verwandtschaft unverkennbar.
Auch in Sachen Platzangebot besteht durchaus Verwechslungsgefahr. Denn: Dank der platzsparend quer eingebauten Motoren steht der Q3 trotz seiner deutlich geringeren, angenehm kompakten Abmessungen seinem größeren Bruder diesbezüglich kaum in etwas nach.
Zum Umstand, dass man sich im Q3 auf Anhieb wohlfühlt, tragen zudem die einfache und funktionelle Bedienung, straff gepolsterte, gut konturierte Sitze, zahlreiche Ablagen sowie die hochwertige Material- und Verarbeitungsgüte entscheidend bei.
Der variable Laderaum fasst 460 Liter bis 1.365 Liter. Unschön sind die mit 781 Millimetern vergleichsweise hohe Ladekante und die nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen verbleibende große Stufe. Letztere lässt sich jedoch durch einen aufpreisfrei angebotenen Wendeladeboden beseitigen. Lob gibt es für die leichtgängige, weit öffnende Heckklappe und die optional (126 Euro) angebotene umklappbare Beifahrersitzlehne. Warum man bei Audi jedoch glaubt, beim Q3 ganz auf ein Laderaumtrennnetz verzichten zu können, ist und bleibt ein Rätsel, zumal die Ingolstädter mit Optionen wie Spurhalte- und Spurwechselassistent den Sicherheitsgedanken ansonsten lobenswerterweise in den Fokus rücken.
Zur Markteinführung Ende Oktober gibt es je zwei, jeweils mit Start-Stopp-System und Rekuperation versehene Vierzylinder-Benziner und Diesel. Bereits der frontgetriebene, vorerst nur mit Sechsganghandschalter erhältliche 140-PS-TDI reicht im Grunde genommen völlig aus.
Noch mehr Fahrspaß und Traktion bietet freilich der allradangetriebene 177-PS-TDI, dessen serienmäßiges Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (S-tronic) in Verbindung mit Drive Select (168 Euro) im Efficiency-Modus erstmals über eine zusätzlich spritsparende Freilauffunktion verfügt. Faszinierend, wie weit man im Schiebebetrieb „entkuppelt“ kommt.
Gut zu Gesicht steht dem Q3 das knackige, aber keineswegs unkomfortable Fahrwerk. Agilität und Handling sind trotz nicht restlos überzeugender elektromechanischer Servolenkung ausgezeichnet, wobei der Allradler gefühlsmäßig noch einen Tick satter auf der Straße liegt als der Fronttriebler.
Der kompakte, vor allem gegen den BMW X1 antretende Q3 passt in jeder Beziehung perfekt in die Zeit. Vorsicht aber auch, Q5 ... MMD
- Ausgabe 8/2011 Seite 34 (506.9 KB, PDF)