Eigene Linie

01.07.2020 06:00 Uhr

Giulia und Stelvio sind keine Stangenware im klassischen Sinn, denn gerade bei der Mittelklasse-Ikone definiert sich Eigenständigkeit durch Sinnlichkeit. Im Modeljahr 2020 gibt es Änderungen, aber keine Revolution.

Schön waren die Giulia und der SUV-Bruder Stelvio vorher schon. Nun kann man auch beim Fahren die Schönheit der Umgebung außerhalb der Edel-Italiener bestaunen. Denn die treuen Assistenz-Helfer sind mit dem Modelljahr 2020 noch umsichtiger - bei Stausituationen agieren sie nun autark. Klingt gut, aber auf der ersten Fahrt mit dem Stelvio MY2020 hat man lieber immer noch ein Auge beim Geschehen auf der Straße. Und sei es, um die Blicke der Umstehenden zu erhaschen, denn die zig Design-Preise, welche allein die Mittelklasse-Giulia einheimste, kommen nicht von ungefähr. Der Blick nach außen fällt von daher schwer, je mehr sich das Geschehen im Heck abspielt. Der dortige Schießscharten-Ausguck verdeutlicht die Nachteile des tollen Outfits. Hilfe bietet die Rückkamera, die im Hellen okay ist, aber bei schwierigen Lichtverhältnissen nicht immer die letzte Instanz ist. Das ACC wiederum meldet sich bei leichtem Schmutz öfters ab, da dann die Frontkamera nicht vollends aktiv ist. In der Stadt gibt sich die serienmäßige Achtgang-Automatik der Giulia unentschlossen und hörbar Diesel-brummend. Je schneller die Tour, desto entspannter wird der kleinere (190 PS) Selbstzünder, der bei Tempo 180 mit 2.400 Umdrehungen auskommt.

So sind Verbräuche unter sieben Liter möglich und um die acht die Regel. Große Ausreißer sind für die Diesel nicht zu erwarten, denn das Motorangebot wurde auf jeweils ein Duo pro Lager gestrafft. 200 und 280 PS für die Otto-Fans, 190 und 210 PS für die Langstreckler. Die Top-Motoren sind immer Allradler sowie alle Varianten des Stelvio ein Q4-Signet tragen. Blicken wir aber mal auf die neuen Details, die sich im MY2020 allein im Interieur finden. Das Zentraldisplay ist 8,8 Zoll groß und endlich ein Multitouch. Android Auto und Apple Car Play kosten 294 Euro extra, was sich ebenso lohnt wie die gleiche Summe für den induktiven Handy-Halterschacht, der in der aufgeräumten Mittelkonsole einen eigenen Platz bekommt wie der Schlüssel - Platz rechts neben dem Wählhebel. Gestartet wird wie bisher am Lenkrad links. Wie unentschlossen Alfa Romeo bisweilen agiert, zeigt sich an der Tatsache, dass das Handy nur per Kabel mit dem Infotainment-System agiert. Das zieht sich beim Licht weiter. Denn mehr als Bi-Xenon ist nicht drin. Und dass es zumindest für den Stelvio keinen Plugin-Hybriden gibt, zeigt, dass es, sofern die EU Grünes Licht erteilt, ab 2021 zusammen mit PSA noch Arbeit gibt.

Dass beide Alfas für Individualisten sind, zeigt das Bouquet, das sich auf sieben Varianten auffächert. Die Giulia lädt ab 31.513 Euro (2.0 Turbo) respektive 34.874 Euro (2.2 Diesel) zum Stelldichein. Der Stelvio öffnet sich ab 36.975 (2.0 Turbo) beziehungsweise 40.336 Euro (2.2 Diesel).

Von Autoflotte getestet

+- dynamisches Design- verbessertes Interieur- Fahrdynamisch-- nicht überall up-to-date (Licht, Infotainment)- keine alternativen Antriebe- beengt im Fond

Alfa Romeo Giulia 2.2 Diesel

Preis ab: 31.513 EuroR4/2.143 cm³ | 140 kW/190 PS | 450 Nm ab 1.750 | 8-G-Autom. | 230 km/h | 7,1 s 4,7 D | 134-153 g/km 4.643 x 1.860 x 1.438 mm | 480 LiterEffizienz: B | Euro 6d-TempHK: 19 | VK: 26 | TK: 23Wartung: 12 Monate oder 20.000 km (Benziner 15.000 km)Garantie: 4 JahreAutoflotte-Empfehlung:Business 2.2 D (190 PS): 34.874 EuroKomfort-Paket: 504 EuroAssistenz-Paket 2: 1.513 EuroBi-Xenon: 756 Euro17-Zoll-Allus: 840 EuroDAB-Radio: 294 EuroInduktivladen: 294 Euro Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

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