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Eine runde Sache

28.09.2009 12:02 Uhr

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Eine runde Sache

Beim Reifenersatz als Full-Service-Modul bieten die Leasinggesellschaften von der Kaufberatung bis zum Mobile Fitting alle nur denkbaren Dienstleistungen an. Um sich im Kampf um den Flottenkunden vom Wettbewerb abzugrenzen, lassen sie sich immer neue Aktionen einfallen.

Reifenersatz limitiert, unlimitiert, Ganzjahresreifen, nur Sommerpneus oder in Kombination mit Komplett-Winterrädern, Reifendimensionen und Felgen individuell wählbar – die Reifendienstleistungen der meisten Full-Service-Leasinggesellschaften gleichen einem modularen Baukasten, aus dem sich der Kunde die für ihn passenden Bauteile herausnehmen und zu einem stimmigen Gesamtgebilde zusammenfügen kann.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Portfolio der Leasinggesellschaften in unserer Umfrage kaum, denn zu jedem Reifenersatz gehört natürlich die Montage und Entsorgung der Altreifen, zum Modul „Winterreifen“ der saisonale Wechsel samt Wuchten (s. S. 35). Auch arbeiten alle mit bundesweiten Partnern zusammen, manche mit mehr Dienstleistern, manche mit weniger (s. unten).

Wodurch sich die Leasinggesellschaften vom Wettbewerb abzugrenzen versuchen, sind Zusatzaktionen, mit denen sie Kunden zum Abschluss des Reifenersatzes überzeugen wollen. Weiterhin im Trend: „Alu statt Stahl“ bei den Felgen der Winterreifen, ein Goody, das GE Auto Service-Leasing schon seit zwei Jahren anbietet. Und auch Athlon Car Lease liefert seit der letzten Wintersaison Neufahrzeuge im Winterhalbjahr, für die das Winterreifen-Modul abgeschlossen wurde, ohne Mehrkosten gleich mit Winterrädern auf Alufelgen in Erstausrüster-Qualität aus. Dieses „Zuckerl“ gilt auch für Kunden, die ihre Winterräder austauschen müssen. Mit einem ähnlichen Angebot – nicht nur für Mercedes-Benz-Modelle – ist auch Daimler Fleet Management zum 1. September gestartet („Gratis-Upgrade Winter 2009“) und ALD Automotive will diesen Winter nachziehen.

Qualitätsbewusst und preissensibel

Aktionen, die bestimmt gut ankommen werden. Denn die Kunden sind angesichts wirtschaftlicher Rahmenbedingungen preissensibler geworden – bei unverändertem Qualitätsbewusstsein, wie einige Leasinggesellschaften beobachten. „Anfragen nach möglichen Kostenoptimierungsansätzen der Reifenpauschale werden häufiger“, sagt Ralf Knaier, Leiter Service bei Mobility Concept. Die Kriterien Spritsparen und Langlebigkeit stehen laut Maske Autoleasing beim Reifenkauf der Kunden hoch im Kurs. „Es werden Fabrikate mit geringerem Rollwiderstand und hoher Laufleistung bevorzugt“, sagt Reinhard Schubert, Leiter Remarketing, Einkauf und Logistik.„Dabei wird auch auf die Einkaufskonditionen geachtet.“ „Sparen mit Maß und Ziel“, beschreibt Alexander Wohlfeld, Vertriebsleiter Automotive bei der VR-Leasing AG den Kontrollwunsch der Fuhrparkverantwortlichen, dass keine größeren Reifen als notwendig, teure Alufelgen verbaut und bei Winterreifen nicht die „dicksten Schlappen“ aufgezogen werden.

Einschätzungen, die auch unsere Befragung von Fuhrparkleitern bestätigt: Obwohl die Qualität der Reifen und die Sicherheit der Fahrer die wichtigsten Auswahlkriterien sind, spielen die Kosten schon auch eine wichtige Rolle. Gespart wird woanders. „In unserem Fuhrpark haben wir sehr viele Dienstwagennutzer, die pro Jahr zwischen 30.000 und 50.000 Kilometer fahren. Aus diesem Grund setzen wir bei den Gummis voll auf Sicherheit und Qualität, auch wenn wir hier ein paar Euro mehr zahlen müssen. Um dennoch Kosten einzusparen, haben wir bei dem Referenzfahrzeug die kleinstmögliche Reifengröße gewählt. Möchte der Fahrer trotzdem nicht auf die breiten Gummis verzichten, so wird er an den Kosten mitbeteiligt“, sagt Bernd Hedel, Fuhrparkmanager bei der Delta Lloyd Deutschland AG. So auch bei der Huber Packaging Group. Dort gibt das Preis-Leistungs-Verhältnis den Ausschlag: „Es muss nicht immer der teuerste Reifen sein“, sagt der Fuhrparkverantwortliche Bernd Amon. Besondere Sparmaßnahmen beim Reifenbezug hat der Hersteller von Metallverpackungen aber nicht vorgesehen. „Wir achten jedoch beim Kauf der Fahrzeuge darauf, dass die Reifendimensionen nicht zu groß werden. Diese wirken sich ja nicht nur beim Kauf negativ aus, sondern auch im erhöhten Kraftstoffverbrauch.“

Der Geschäftsführer von Atlas Auto-Leasing würde diese beiden Fuhrparks wohl als positive Ausnahme ansehen, denn er findet, dass dem Thema Reifen vom Flottenmanagement insgesamt viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. „Bereits bei der Fahrzeugwahl können hier signifikante Kostensenkungseffekte erzielt werden. Insbesondere, wenn Standardmodelle konfiguriert werden, ist ein Blick auf die Erstbereifung sinnvoll. Teilweise lassen die Hersteller die Wahl unterschiedlicher Reifengrößen zu“, bestätigt Christian Kiffe. In eine ähnliche Richtung geht auch die Erfahrung von Arval: „Wir beobachten, dass erst nach Beratung das Bewusstsein für den Kostenblock Reifen geweckt wird“, sagt Anrica Philipp, Vertriebsleiterin Nord.

Auch der Trend zu Premiumreifen scheint, so die Aussagen einiger Leasinggesellschaften wie Commerz Real Autoleasing, GE Auto Service-Leasing und Masterlease, unvermindert anzuhalten. Die GMAC-Tochter aus Hattersheim stellt sogar fest, dass Breitreifen und Leichtmetallfelgen nach wie vor sehr beliebt seien. „Wir kaufen ausschließlich Markenreifen. Gute Reifen und guter Service kosten zwar Geld, aber die Sicherheit der Fahrer und Gäste ist uns wichtiger. Da gibt es keine Kompromisse“, sagt auch Klemens Disch, Betriebsleiter Umweltschutz und Fuhrpark von Deutschlands größtem Freizeitpark, dem Europapark in Rust.

Weniger Bedeutung kommen hingegen den Runflat- und Ganzjahresreifen zu, wie die meisten Leasinggesellschaften und auch befragten Flottenprofis bestätigen. Zu teuer, zu schlechte Verfügbarkeit bei den Händlern, nur noch optionales Angebot mancher Hersteller, lauten die Argumente gegen die Anschaffung von Reifen mit Notlaufeigenschaften. Und der Wechsel auf Winterreifen in der kalten Jahreszeit erscheint den Fuhrparks sicherer, als sich bei hohen Plus- und Minusgraden auf einen Ganzjahresreifen zu verlassen.

Reifenersatz in Eigenregie

Trotz des umfassenden Leistungsportfolios der Leasinggesellschaften haben Fuhrparks oftmals ihre guten Gründe, den Reifenersatz selbst zu organisieren. Die überwiegende Zahl der von uns befragten Fuhrparkleiter bezieht die Pneus in Eigenregie. Einer von ihnen ist Jörg Lingel, Teamleiter Werkstattsteuerung und Fuhrparkverantwortlicher für die Stadtwerke Krefeld (SWK). „Da wir eine eigene Werkstatt betreiben und einen Kauffuhrpark besitzen, kaufen wir auch die Reifen selber ein. Es wird in regelmäßigen Abständen eine Ausschreibung gemacht, um den günstigsten und leistungsfähigsten Lieferanten zu ermitteln. Sind wir unzufrieden, wird schnell gewechselt“, sagt Lingel.

Auch Disch hat sich für das „Selbermachen“ entschieden. „Wir kaufen unsere Reifen selbst ein. Einen Kilometer entfernt hat ein freier Reifenhändler seine Werkstatt. Die dort angebotene Serviceleistung inklusive Einlagerung nehmen wir gern in Anspruch. Das klappt prima, ist günstiger als ein Full-Service-Modul und flexibler.“ Mireille Pruvost

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