Einer für alle
Warum die Adler Modemärkte GmbH auf den Opel Insignia Sports Tourer mit 160 PS starkem 2.0 CDTI als Einheitsfahrzeug setzt, erfuhren wir von der Geschäftsführung vor Ort. Ein Besuch in Haibach.
Das ist Thomas Wanke auf einem Rastplatz schon lange nicht mehr passiert. Als der Geschäftsführer Verkauf und Marketing der Adler Modemärkte GmbH vor ein paar Wochen wieder zu seinem frisch gewaschenen Opel Insignia Sports Tourer zurückkam, begutachteten drei Männer den in Graphitschwarzmetallic lackierten Dienstwagen. Für Autofans also ein Hingucker, den eine Fachjournalisten-Jury zum „Auto des Jahres 2009“ kürte.
Marketingprofi Wanke, der in seiner beruflichen Laufbahn schon die Premium-Modelle Audi A6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse pilotierte, scheint diese Anekdote zu gefallen. Er erzählt sie gerne nochmal – und schüttelt dabei ungläubig den Kopf. Offenbar ist Wanke selbst von der Anziehungskraft des Rüsselsheimer Flaggschiffs überrascht. Oder er freut sich einfach über die Bestätigung, alles richtig gemacht zu haben.
Denn: Im Zuge der Restrukturierung des Unternehmens entschied sich Adler, mit dem Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTI (160 PS) auf einen Einheitsfirmenwagen zu setzen. 130 gleich konfigurierte „Arbeitsfahrzeuge“ (Wanke) für Marktleiter bis Top-Manager – die letzte Charge soll im April dieses Jahres kommen. Weiteres Novum in der Fuhrparkhistorie: Erstmals ist mit der Commerz Real Autoleasing ein Finanzleasinggeber an Bord. Als langjähriger Commerzbank-Kunde lag das für Adler nahe. Die Laufzeit beträgt 36 Monate, die Laufleistung im Schnitt 30.000 Kilometer pro Jahr.
„Wir haben damals eingehend geprüft, welche Automarke zu den Adler-Kunden passt“, erinnert sich der Geschäftsführer. Weder premium noch billig. Das Wort Preis-Leistungs-Verhältnis fällt im Gespräch mehr als einmal. Zumal sich Opel wie die Textilkette auch im Markt behaupten muss. Hier wie dort geht es um Restrukturierung und Profitabilität. Und die damals ungewisse Opel-Zukunft? Keine Fragezeichen dahinter, versichert das Adler-Management.
Generell muss man die neue Fuhrparkstrategie, vom Kauffuhrpark zu Finanzleasing, laut Chief Financial Officer Jochen Strack in einem größeren Zusammenhang sehen. Adler investiere lieber sein eigenes Geld in das Firmenwachstum, was durch das derzeit günstige Zinsniveau für Leasinglösungen am Markt begünstigt werde.
Dem kann Dirk von der Bey, Bereichsleiter Personal, nur beipflichten. Bei seinem kleinen Team ist die Flotte organisatorisch aufgehängt. Früher habe es einen heterogenen Kauffuhrpark mit den Marken Mercedes und Volkswagen gegeben. In puncto Dienstwagen-Konfiguration dominierten Einzelfallentscheidungen. Im Schnitt rollten die Dienstwagen vier Jahre in der Flotte, 200.000 Kilometer Laufleistung waren keine Seltenheit.
Wer sich heute auf dem Parkplatz vor der Firmenzentrale in Haibach bei Aschaffenburg umschaut, kommt am Opel Insignia nicht vorbei. Alle Dienstwagen mit Adler-Logo am Heck, die auch privat genutzt werden können, verfügen über das Business Paket 1 mit dem überzeugenden AGR-Sitz sowie Parkpilot, Winterpaket und Telefonvorbereitung.
„Ein prima Auto“, findet Geschäftsführer Wanke. Vor allem in Sachen Sicherheit. Auch Finanzchef Strack, der täglich rund 200 Kilometer mit seinem Insignia herunterspult, nennt das „sichere Fahrgefühl“ als große Stärke. Ein weiteres Pro-Argument: „Unsere Mitarbeiterinnen fahren den Insignia gerne, weil er sehr kompakt ist“, sagt Wanke. Dennoch hätte das Außendienst-Team kein Problem, im optisch schick geschnittenen Kombi-Heck Musterkoffer & Co. unterzubringen.
Neuer Weg: Fahrzeugtausch
Einen neuen Weg beschreitet Adler beim Thema Laufleistung. Um in den drei Jahren die Insignia kilometermäßig gleich auszulasten, werden die Fahrzeuge durchgewechselt. Vielfahrer bekommen dann einen Opel Insignia Sports Tourer mit weniger Kilometern „auf der Uhr“ – und umgekehrt. Dabei hilft das Einheitsauto, unnötige Diskussionen zu unterbinden. Der Dienstwagen wird entemotionalisiert. „Klar, die Mitarbeiter tauschen dann einfach“, bestätigt Wanke. Er sieht darin kein Problem; die dienstwagenberechtigten Mitarbeiter seiner Auskunft nach auch nicht. Man ist geneigt zu glauben, dass das funktionieren kann.
Dass die Autos beim Wechsel dann im einwandfreien Zustand übergeben werden, dafür sorgt eine Fahrzeugnutzungsvereinbarung, die etwa das Rauchen verbietet und die regelmäßige Wagenwäsche regelt.
Ein neues Procedere gibt es auch hinsichtlich des saisonalen Reifenwechsels. Da sowohl Adler als neuerdings auch der Reifendienstleister Pit-Stop demselben Gesellschafter gehören, liegt eine Zusammenarbeit zwar nahe, jedoch sei eine Auswahl des Dienstleisters unter Grundlage der Erfordernisse eines optimalen Services getroffen worden, so CFO Strack. „Mit mehr als 400 Stationen und einer guten Flächenabdeckung ist Pit-Stop für jeden unserer Außendienstmitarbeiter gut erreichbar. Ein großer Vorteil für uns ist, dass Pit-Stop neben dem Reifenmanagement fast alle Arbeiten rund ums Fahrzeug anbietet, neuerdings sogar Inspektionen nach Herstellervorgabe mit Mobilitätsgarantie.“ Besonders beeindruckt sei Adler von der professionellen Erstausrüstung der neuen Opel Insignia mit Winterrädern gewesen. „Wir hatten uns Reifenmarken und Felgentypen ausgesucht, die restliche Organisation hat Pit-Stop übernommen: von der kompletten Terminplanung bis hin zur mobilen Vor-Ort-Montage bei unserem Fahrzeughändler. Am Tag der Auslieferung konnten wir unseren Mitarbeitern winterfeste Fahrzeuge übergeben.“
Dirk von der Bey ergänzt abschließend: „Eine zusätzliche Entlastung erfährt unsere Fuhrparkverwaltung. Zu allen Themen und Fragen erhalten wir eine schnelle und kompetente Aussage von Pit-Stop, wobei uns die Rahmenvereinbarung feste, bundesweit geltende Konditionen zusichert und unsere Vorgaben hinsichtlich freigegebener Reifenmarken und Reparaturkostengrenzen durch eine automatische Auftragsprüfung eingehalten werden. Darüber hinaus erhalten wir die Rechnungsdaten zur Prüfung in elektronischer Form. So reduzieren wir unseren Bearbeitungsaufwand und vermeiden unnötige Kosten.“
Auf der „To-do-Liste“ der Flottenabteilung steht noch ein weiterer Punkt: ein aussagekräftiges Reporting zu installieren. Gut, dass man sich bei der Textilkette Adler in Haibach in den nächsten Monaten voll darauf konzentrieren kann, da man sich nicht mit der Anschaffung neuer Dienstwagen beschäftigen muss. „Wir haben jetzt drei Jahre Zeit“, betont Adler-Manager Wanke.
pATRICK NEUMANN
Kurzporträt der Adler Modemärkte GmbH
„Textilien für den bedarfsorientierten Kunden“, so beschreibt Thomas Wanke, als Geschäftsführer der Adler Modemärkte GmbH verantwortlich für Verkauf und Marketing, am Unternehmenssitz in Haibach, wie sich die Einzelhandelskette von der Konkurrenz unterscheidet. Ohne dabei den hohen Anspruch an die modische Kollektion aus den Augen zu verlieren. In rund 120 Modemärkten können sich Kunden, die in erster Linie „Value for money“ (Wanke) erwarten, einen neuen Look verpassen. Seit die Adler Modemärkte GmbH vor einem Jahr von der Metro Group an das Beteiligungsunternehmen BluO verkauft wurde, treibt das Management die Restrukturierung voran. Als Gründungsjahr steht 1948 in der Firmenhistorie. Damals startete Gründer Wolfgang Adler mit dem Verkauf von Mänteln. Adler beschäftigt heute rund 5.800 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und Luxemburg.
Der Adler-Fuhrpark im Fokus
dienstwagenberechtigt: Management, Verkaufsleiter, Marktleiter, Zentraleinkäufer und Bereichsleiter
130 Firmenwagen, ab April 2010 alles Opel Insignia Sports Tourermit 160 PS starkem 2.0 CDTI
erstmals reines Finanzleasing über Commerz Real Autoleasing
Laufzeiten und -leistungen: 36 Monate, 30.000 Kilometer p. a. im Schnitt
Tankkarten des Routex-Verbundes über LeasePlan
Reifen und Reifenmanagement über Pit-Stop
Der erste Dienstwagen in der Adler-Historie stammte ebenfalls von Opel.
- Ausgabe 2/2010 Seite 38 (277.8 KB, PDF)