Einfach anders sein

Die erste Ausfahrt mit dem Nissan Juke, der ab dem 9. Oktober insbesondere Individualisten anspricht.

Wer seine Kleider nicht von der Stange kauft und mit dem Schlagwort Mainstream nichts anfangen kann, für den hat Nissan ab dem 9. Oktober etwas Progressives in petto: den Juke.

Ließen bereits die ersten offiziellen Pressebilder ein Ich-bin-einfach-anders-Auto erahnen, untermauert das erste Tête-à-tête diesen Eindruck. Reihenweise guckten sich die Passanten in der Wiesbadener Innenstadt nach dem neuen B-Segment-Modell um.

Denn die Japaner spendierten dem Neuling einen außergewöhnlichen Gen-Cocktail. Unten SUV-Chromosomen mit großen Felgen, mehr Bodenfreiheit und erhöhter Sitzposition für viel Übersicht. Oben erinnert die abfallende Dachlinie an ein Sportcoupé. Die in der C-Säule versteckten Türgriffe der hinteren Portale verstärken diesen Eindruck noch.

Nimmt man auf den bequemen und ordentlich Seitenhalt bietenden Sitzen in Reihe eins Platz, fühlt man sich sofort wohl und luftig untergebracht. In Reihe zwei sind die Passagiere jedoch von der Kompromissbereitschaft der Vorderleute abhängig, auch der Dachhimmel kommt Großgewachsenen gefährlich nahe. Schade, denn insgesamt besticht der Juke mit einer klaren und übersichtlichen Architektur – samt praktischen Ablagen und Gimmicks für die Generation-iPod. So stand für die lackierte Mittelkonsole der Tank eines Superbikes Pate.

Und: Via Nissan Dynamic Control System (ab Acenta) lassen sich zentral von der Mittelkonsole aus Kommandos zu Fahrdynamik und Klimaanlagenbetrieb absetzen. Für die Fahrmodi Normal, Sport und Eco können sich Juke-Kapitäne je nach Gemütslage entscheiden. Doch Vorsicht: Spieltrieb gleich Ablenkungspotenzial.

Von 251 Litern im Grundmaß wächst der Stauraum auf maximal 830 Liter, sobald die geteilte Fondsitzbank (60:40) per Handgriff eben in die Knie geht. Eher Standardwerte bei 4,14 Metern Länge.

Motorenseitig stehen für den Front- oder Allradler drei Euro-5-konforme Aggregate zur Wahl. Der bekannte, 110 PS starke 1.5 dCi (DPF Serie) macht ordentlich Dampf und gefällt im Paket mit dem präzisen Sechsganghandschalter. Agil und mit direkter Lenkung, Individualist, was willst du mehr? Vielleicht eine nicht ganz so straffe Federung.

Dafür verwöhnt der Juke mit Serien-Goodies wie ESP, manueller Klimaanlage, sechs Airbags und CD-Radio.

Unterm Strich ist der neue Nissan Juke erfrischend anders, inklusive Kampfansage an alle Biedermänner. pn

• Ausgabe 8/2010 Seite 40 (357.2 KB, PDF)