Seit 1981 rollen der Fiat Ducato und seine Geschwistermodelle Peugeot Boxer sowie Citroen Jumper über die Straßen. Der Hersteller konnte seitdem mehr als 2,6 Millionen Ducatos als Kastenwagen, Kombi, Pritschenwagen oder Fahrgestelle verkaufen. Er hat die mittlerweile dritte Generation (2006) gerade technisch und optisch umfangreich überarbeitet, die Preise leicht angehoben. So startet der Kastenwagen nun bei fast 24.000 Euro (netto).
Das Gros der Ducato-Modelle machen die Kastenwagenversionen aus. Diese gibt es in drei unterschiedlichen Radständen (3,0, 3,45 und 4,04 Meter), in vier Karosserielängen L1 bis L4 (4,96, 5,41, 6,0 und 6,36 Meter) sowie in drei Dachhöhen H1 bis H3 (2,25, 2,52 und 2,76 Meter). Außerdem kann der Kunde zwischen einer teilverglasten, vollverglasten oder verblechten Variante wählen. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt zwischen drei und vier Tonnen, das maximale Ladevolumen umfasst 17 Kubikmetern. Der Kasten kann nun 2,1 Tonnen zuladen. Dazu war es notwendig, die Karosserie zu verstärken sowie die Haltbarkeit von Radauhängungen und Bremsen zu verbessern.
Vier in Reihe zwei
Ab Herbst erweitert Fiat zudem das Kastenwagen-Angebot um eine Variante mit Doppelkabine. Dann lässt sich für den teilverglasten Kasten ab Werk eine zweite Sitzreihe für vier Personen ordern. Bislang gab es nur vom Umbauspezialisten Snoeks eine solche Option, die eine Sitzbank für drei Personen beinhaltete.
Für den Vortrieb stehen vier Diesel zur Wahl. Die Motoren erfüllen nun die Abgasnorm Euro 5+. Das Umstellen auf Euro 6 erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt. Die Leistungsspanne umfasst einen 2,0-Liter mit 115 PS, zwei 2,3-Liter mit 130 sowie 148 PS und einen 3,0-Liter mit 177 PS. Das Basisaggregat ist an ein Fünfgang-Getriebe gekoppelt, bei den anderen Triebwerken überträgt ein Sechsgang-Getriebe die Kraft an die Vorderräder. Optional steht ein automatisiertes Schaltgetriebe zur Verfügung. Anfang 2015 ergänzt ein 136 PS-Vierzylinder das Angebot, der wahlweise mit Benzin oder Erdgas läuft.
Volumenmotor (über 60 Prozent Marktanteil) ist der 130 PS starke 2,3-Liter. Der Vierzylinder mobilisiert 320 Newtonmeter. Damit agiert das Triebwerk recht spritzig. Der Durchschnittsverbrauch soll laut Hersteller bei 6,2 Litern liegen, mit Start-Stopp an Bord verspricht Fiat 0,2 Liter weniger auf 100 Kilometer. Zudem läuft er leise. Zwar lassen sich gewisse dieseltypische Fahrgeräusche nicht überhören, insgesamt hält sich der Motor akustisch sehr zurück. Beim 2.0 MultiJet 130 ECO lässt sich das Höchsttempo elektronisch auf 90 Stundenkilometer begrenzen. Der Verbrauch kann dann auf durchschnittlich 5,8 Liter pro 100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 153 Gramm pro Kilometer) sinken.
Was für Ordnungshalter
Innen herrschen robuste Kunststoffe vor, die hinsichtlich Haltbarkeit und Pflegefreundlichkeit optimiert sind. Sie wirken aber nicht mehr so trist. Viele Ablagen helfen Ordnung zu halten. Als praktisch erweisen sich ein doppelter Becherhalter oder eine Halterung, in die Smartphones oder Tablets passen. Alle Radios verfügen über Bluetooth-Anschluss für Mobiltelefone und sind MP3-fähig.
Serienmäßig ist in allen Versionen das elektronische Fahrstabilitätsprogramm ESP an Bord. Es umfasst die ladungsabhängig arbeitende elektronische Überschlagsvermeidung (Rollover Mitigation System), die Berganfahr-Hilfe (Hill Holder), die Antischlupfregelung (ASR) sowie den elektronischen Bremsassistenten. Gegen Aufpreis gibt es noch Verkehrszeichenerkennung, das elektronisch gesteuerte Sperrdifferenzial Traction+ inklusive Bergabfahr-Hilfe oder einen Spurhalteassistent. Dieser sorgt mit einem Maschinengewehrsalven-artigen Geräusch dafür, dass der Fahrer immer brav den Blinker setzt, wenn er die Spur wechseln möchte – schon um diesen Begleitton zu vermeiden.
Außen dominieren der Kühlergrill sowie die Leuchten, das Fiat-Logo wirkt prägnanter. Zudem soll die deutlichere Unterteilung von Grill, Stoßfängern und Leuchten eventuelle Reparaturen mit geringerem Kosten- und Arbeitsaufwand möglich machen. Zu weniger Kosten tragen auch die verlängerten Serviceintervalle auf nun 48.000 Kilometer bei. (sp-x/kak)