Mehr als zehn Millionen Autos in Deutschland entsprechen nicht dem sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr. Laut einer Hochrechnung der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) fährt rund ein Viertel (23,9 Prozent) aller 43,9 Millionen zugelassenen Pkw bei der Kfz-Hauptuntersuchung mit erheblichen Mängeln vor.
Das geht aus dem jüngsten GTÜ-Mängelreport für das Jahr 2013 hervor, den die Prüforganisation am Freitag auf der Messe Auto Mobil International (AMI) in Leipzig vorstellte. Basis waren rund drei Millionen HU-geprüfte Pkw im vergangenen Jahr.
Gegenüber dem Jahr 2012 bedeuten die Zahlen einen Anstieg der erheblichen Mängel um 2,4 Prozent, gegenüber 2011 sogar um fast sieben Prozent. Allerdings lassen sich die Werte nicht ganz vergleichen, weil seit Mitte 2012 eine neue Mängeleinstufung gilt. Seitdem gelten einige Defekte als erheblich, die zuvor als gering eingestuft wurden. Ein weiterer Grund für die erhöhte Mängelquote ist auch das nach wie vor steigende Autoalter. Während es vor zehn Jahren noch bei 7,5 Jahren lag, waren Autos 2013 durchschnittlich 8,8 Jahre alt.
Besonders häufig beanstandeten die Prüfingenieure Beleuchtungs-, Brems- und Auspuffanlage sowie Reifenzustand. An Autofahrer appellierte die Organisation, Reparaturen nicht auf die lange Bank zu schieben. Bei geringen Mängeln, welche die HU-Plakette nicht gefährden, geschehe dies noch viel zu oft, kritisierte Robert Köstler, Technischer Leiter bei der GTÜ.
Über 60 Prozent mängelfrei
Die Zahl der geringen Mängel ist nach der Statistik gesunken – auch dies zum Teil ein Effekt, der das Umstellen bei der Mängeleinstufung bewirkte. Sie lag 2013 bei 15,6 Prozent, im Jahr davor machte der Anteil noch 24,7 Prozent aus. Eine positive Entwicklung ist, dass fast zwei Drittel der Autos (60,5 Prozent) die HU bereits im ersten Anlauf ohne Beanstandung absolvierten. Im Vorjahr gelang dies nur bei gut der Hälfte (53,8 Prozent). (dpa/kak)