Kleine Helfer im Fahralltag

03.02.2020 06:00 Uhr

Ende 2019 erstellte Carglass eine umfangreiche Studie zum Thema Fahrerassistenzsysteme und deren Bekanntheit bei Autobesitzern.

Ziel der Studie war es, mehr über das Wissen von Fahrzeughaltern bezüglich kamerabasierter Fahrassistenzsysteme (FAS) herauszufinden. Auch die Bekanntheit von Assistenten, die Erwartung an die Systeme sowie der Anteil an Fahrern mit Frontkamera im Wagen wurden abgefragt. Und zu guter Letzt war auch das Thema Kalibrierung der Kamera Teil der Studie.

Dafür wurden im Oktober letzten Jahres 1.000 Männer und Frauen im Alter von 17 bis 81 Jahren befragt, die sich auch als Hauptfahrer eines Fahrzeugs betrachteten und zuständig für Instandhaltung und Wartung des Wagens waren. Die beinahe gleich verteilte Gruppe (57% Männer und 43% Frauen) fuhr mehrheitlich kleine bis mittelgroße Wagen (30% Kompaktklasse, 20,3% Kleinwagen, 12,4% Mitteklkasse). Von den weniger häufig vertretenen Autotypen war das SUV mit 10,2% noch die größte Gruppe.

Bekanntheit von FAS

Insgesamt kennen über alle Gruppen hinweg beinahe zwei Drittel der Teilnehmer mindestens ein Fahrerassistenzsystem, wobei hier - bei Männern und Frauen sowie jung und alt - das Bekannteste das ABS war (92,2%). Unter den kamerabasierten FAS konnte der Spurhalteassistent die meisten Nennungen verbuchen, insgesamt 70,7% der Teilnehmer nannten dieses System auf Nachfrage ohne Hilfestellungen wie Auswahlmöglichkeiten.

Sobald die Teilnehmer ihnen bekannte Systeme unter verschiedenen Optionen auswählen konnten, war die Trefferquote sogar noch höher. Gestützt kennen 98,1% der Teilnehmer mindestens ein FAS. Auch hier war das ABS mit über 90% auf dem vordersten Platz.

Auch die eigene Verwendung ist erfreulich: Im Schnitt hat jeder Befragte vier Fahrerassistenzsysteme im eigenen Hauptwagen installiert, wobei über 90% der Teilnehmer mindestens ein FAS verbaut haben. Die beiden häufigsten Systeme sind, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, ABS und ESP.

Auf die Frage welche Unterstützung FAS laut Meinung der Befragten leisten sollen, war für beinahe 80% der Teilnehmer der Aspekt Sicherheit am wichtigsten. Die Aspekte Sparsamkeit und Komfort landeten auf den Plätzen zwei und drei. Dreiviertel der Befragten konnten auch bestätigen, dass Assistenzsysteme ihrer Meinung nach das Autofahren sicherer machen. Auch hier wurde der Beitrag des ABS zur generellen Sicherheit am höchsten eingeschätzt, dicht gefolgt vom Notbremssystem und dem Spurwechselassistenten beziehungsweise Toter-Winkel-Warner.

Kamerabasierte Assistenzsysteme

Zum Thema fest installierte Kamerasysteme im Fahrzeug konnten ebenfalls eine relevante Zahl an Teilnehmern Aussagen treffen. 18% der Befragten haben eine ab Werk angebrachte Kamera in der Windschutzscheibe, auch wenn sich 3% dieser Tatsache nicht bewusst sind (durch Nennung kamerabasierter Assistenzsysteme im eigenen Wagen konnte dies zugeordnet werden). Männer der Altersklasse 17 bis 29 haben im Schnitt die meisten Autos mit fest verbauter Kamera. Die meisten Assistenzskameras befinden sich in SUVs.

Obwohl nicht mal ein Viertel der Befragten bereits kamerabasierte Fahrassistenzsysteme nutzt, wissen mehr als die Hälfte der Befragten, dass viele Sicherheitssysteme mittels Informationen der Windschutzscheiben-Kamera funktionieren.

Auch der Begriff Kalibrierung der Kamera und das korrekte Verständnis davon wurden abgefragt, wobei 55% den Begriff korrekt verwenden, 40,9% jedoch nichts damit anfangen können und 4,1% gar ein falsches Verständnis haben.

So sieht es also danach aus, dass das Bewusstsein von Sicherheit durch FAS in der breiten Masse angekommen ist und auch die neueren kamerabasierten FAS an Bekanntheit gewinnen und vor allem bei jüngeren Fahrern schon angenommen werden. Nur die Notwendigkeit einer Kamerakalibrierung für ein zuverlässiges Arbeiten der Fahrerassistenzsysteme - beispielsweise nach einem Windschutzscheibentausch ist bedauerlicherweise noch nicht vollständig im Gedächtnis der breiten Masse verankert.

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