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Kraftstoffpreise: Diesel genauso teuer wie Benzin

21.05.2008 17:24 Uhr
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Erstmals erreichten die Kraftstoffpreise am Mittwoch die Rekordmarke von 1,52 Euro - sowohl Benzin als auch Diesel.
© Foto: Michael Urban/ddp

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Diesel kostet in ganz Deutschland erstmals so viel wie Benzin. Nach einer Preisrunde am Dienstag und Mittwoch mussten die Autofahrer im bundesweiten Durchschnitt an Markentankstellen rund 1,52 Euro je Liter für alle Sorten bezahlen, wie Sprecher der Mineralölwirtschaft in Hamburg und Bochum mitteilten. Ursache seien die hohen Preise für Diesel am europäischen Ölmarkt in Rotterdam. Dort kostete eine Tonne Benzin am Mittag 1.088 Dollar, eine Tonne Diesel dagegen 1.290 Dollar. Dieser Preisunterschied von mehr als 200 Dollar je Tonne habe den steuerlichen Vorteil von Diesel von rund 22 Cent je Liter aufgezehrt. Diesel hat damit abermals ein Rekordniveau erreicht und sich allein seit Mitte März um mehr als 15 Cent je Liter verteuert. Bereits im vergangenen Dezember hatte der Dieselpreis in einigen Regionen den Benzinpreis überflügelt, doch war der Grund damals ein kurzfristiger Preiskampf beim Benzin. "Jetzt haben wir den Eindruck, dass sich diese Tendenz verfestigt", sagte Barbara Meyer-Bukow vom Mineralölwirtschaftsverband (MWV) in Hamburg. Ursache sei die steigende Nachfrage nach Diesel auf den Weltmärkten. Offenbar kaufe China große Mengen Diesel vor den Olympischen Spielen, damit keine Engpässe beim Transport auftreten können. Von Experten wird auch die steigende Zahl von Diesel-Aggregaten zur Stromerzeugung in Afrika, Südamerika und Asien angeführt. Weltweit wächst die Nachfrage nach Diesel seit Jahren stärker als nach Benzin. "Der Grund für die steigenden Preise ist eine Kombination aus hoher Nachfrage und der Unfähigkeit der Raffinerien, diese Nachfrage zu befriedigen", sagte der Herausgeber des Energie-Informationsdienstes EID, Heino Elfert. Die steigende Nachfrage sei seit Jahren bekannt, doch habe es die Mineralölwirtschaft versäumt, rechtzeitig zu reagieren und die notwendigen Konversionsanlagen zu bauen. Der MWV verweist dagegen auf die steigende Produktion von Mitteldestillaten, dazu gehören neben Diesel auch Heizöl und Kerosin. Rein technisch kann eine Raffinerie unter günstigsten Bedingung maximal bis zu 50 Prozent Mitteldestillate aus dem eingesetzten Rohöl erzeugen; in Deutschland werden 43 Prozent erreicht. Keine Entspannung in Sicht Mit einer Entspannung auf den Märkten ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Der Preis für Rohöl durchbrach am Mittwoch die Marke von 130 Dollar. Energie-Experten erwarten schon in den kommenden Jahren einen weltweiten Erdölmangel mit gravierenden Folgen. Die Erdölförderung habe ihr Maximum bereits überschritten, heißt es in einer Studie der Energy Watch Group, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. "Dies ist die Hauptursache des steigenden Ölpreises", sagte der Mitautor der Untersuchung, Werner Zittel. Dagegen erklärte der MWV, die wirtschaftlich förderbaren Ölreserven seien mit 181 Milliarden Tonnen so hoch wie noch nie. "Berechnungen zum nahenden Ende der Ölreserven gibt es seit Jahrzehnten", sagte MWV-Hauptgeschäftsführer Klaus Picard in Hamburg. "Wären sie richtig gewesen, wäre uns das Öl längst ausgegangen." Die häufig statische Betrachtung der Endzeit-Szenarien lasse außer Acht, dass der technologische Fortschritt die Reichweite der Ölreserven um viele Jahrzehnte verlängern werde. (dpa)

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