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Länge schafft Raum

19.12.2019 06:00 Uhr

Der Mercedes-Benz GLB hat kein Vorgängermodell. Wie es der Buchstabe im Namen vermuten lässt, passt er zwischen GLA und GLC. Sein Geheimrezept: Dank dritter Sitzreihe können sieben Personen mitfahren.

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Nach A-Klasse - mit Steilheck, Limousine und China-Langversion -, B-Klasse, CLA, CLA Shooting Brake und GLA ist der GLB bereits das achte Kompaktmodell der Stuttgarter. Nachdem Suzuki mit dem Jimny eine Art eckige Mini-G-Klasse auf die Straße gestellt hat, kommt der GLB nun eher als Baby-GLS um die Ecke gebogen. Sein Blechkleid besteht aus einer harmonischen Mischung aus Kanten und Rundungen.

Das Namenskürzel GLB könnte dabei für "ganz langer Benz" stehen. Denn mit seinen 4,63 Metern streckt sich das neue Mitglied der Stern tragenden Kompaktfamilie 20 Zentimeter länger als die aktuelle B-Klasse - und damit fast so sehr wie das eine Stufe weiter oben angesiedelte SUV namens GLC. Der auffällige Knick in der unteren Fensterlinie über den hinteren Radhäusern kaschiert die Länge ein wenig. Die Seitentüren greifen unten über den Schweller, eine Konstruktion mit mehreren Vorteilen: einen leichteren Ein- und Ausstieg, weniger verschmutzte Hosenbeine und mehr Schutz bei einem Seitencrash - Saab machte das bis in die 1990er so.

"Anders als bei der Länge haben wir bei der Höhe erst gar nicht versucht, sie zu verheimlichen - ganz im Gegenteil", verrät Robert Lesnik, Leiter Exterieurdesign Mercedes-Benz. In der Tat: In der Höhe überbietet der GLB den GLC sogar um zwei Zentimeter. Die Designer haben die Dachlinie sehr weit nach hinten gezogen und gestalteten das Heck fast senkrecht. Dadurch entsteht eine Kastenform, die Raum für die aufpreispflichtige dritte Sitzreihe schafft.

Dritte Sitzreihe für Kinder

Auch der verlängerte Radstand (2,83 Meter) trägt entscheidend dazu bei, dass die Konstrukteure den Innenraum sehr flexibel gestalten konnten. Die Rückbank lässt sich um 14 Zentimeter längs verschieben, was wahlweise das Gepäckabteil oder den Fußraum im Fond vergrößert. Obendrein ist dies Voraussetzung, um auf die Sitzplätze sechs und sieben klettern zu können. Dort zeigte sich auf ersten Testfahrten, dass auch Menschen über 1,70 Metern mitfahren können - zumindest auf kurzen Strecken. Der lange Seitenfenster-Airbag deckt im Falle eines Falles auch die hinteren Sitze mit ab. An die ganz Kleinen wurde ebenfalls gedacht: Mit je zwei Isofix-Vorrichtungen in den Reihen zwei und drei ist der GLB auf bis zu vier Babyschalen oder Kindersitze vorbereitet.

Bekannt aus A-Klasse

Im digitalisierten Cockpit wurde das virtuelle Rad nicht neu erfunden. Der Fahrer blickt auf jede Menge A-Klasse-Zutaten: freistehendes Display im Breitbildformat (2 x 7 bis 10,25 Zoll), runde Luftausströmer, silbrige Funktionstastenleiste. An Mittelkonsole, Türverkleidung und vor dem Beifahrer verleihen in Aluminiumoptik gehaltene Rohre, die wie angeschnitten aussehen, dem Gesamteindruck ein bisschen mehr Kernigkeit. Die Sprachassistentin reagiert auf "Hey Mercedes" und erledigt allerlei Aufgaben. Im Stadtverkehr und über Land wird der Fahrer von einer Vielzahl von Assistenzsystemen unterstützt. Spurwechsel auf mehrspurigen Straßen vollführt der Lenkassistent auf Wunsch ganz alleine. Den in Aguascalientes/Mexiko für den Weltmarkt und in Peking für China gebauten GLB bietet Mercedes-Benz ausschließlich mit vierzylindrigen Otto- oder Dieselmotoren an. Weil die Werke in Übersee noch nicht für eine Elektrifizierung vorbereitet sind, ist kein Plugin-Hybrid im Programm. Eine reine Elektroversion, die unter dem Kürzel EQB unterwegs sein wird, hat Daimler allerdings bereits angekündigt.

Die Verbrennungsmotoren im GLB decken eine Leistungsspanne von 116 bis 224 PS ab und sind immer mit einem Automatikgetriebe kombiniert - mit sieben oder acht Stufen. Der frontgetriebene GLB 200 tut sich als Einstiegsmotorisierung mit 163 PS nur dann ein bisschen schwer, wenn man von einer vorausschauenden Fahrweise abweicht. Die Dieselaggregate kommen mit dem Leergewicht von rund 1,7 Tonnen dank Drehmomentreserven spürbar entspannter zurecht.

Auf Wunsch mit Allradantrieb

Der bei den Schwaben 4-Matic getaufte Allradantrieb ist ab den mittleren Motorisierungen erhältlich und kostet 1.860 Euro Aufpreis. Wer tatsächlich mit Allrad häufiger auf Abwegen unterwegs ist, darf sich über das Offroad-Technik-Paket freuen: Ein zusätzliches Fahrprogramm passt die Leistungsentfaltung des Motors und die elektronischen Regelsysteme leichtem Gelände an, die LED-Scheinwerfer streuen das Licht breiter, und die Bergabfahrhilfe hält die zuvor eingestellte Kriech-Geschwindigkeit.

Die entscheidenden Fleißpunkte sammelt der GLB aufgrund seiner inneren Werte. Denn in der Disziplin Variabilität gelingt ihm beinahe so viel, dass er auch als Kompaktvan durchgehen könnte. Beim Preis zeigt der hochbeinige Benz allerdings einen etwas großspurigen Charakterzug: Der Aufschlag für das SUV-Kostüm gegenüber einer vergleichbar ausgestatteten und motorisierten B-Klasse beträgt 2.521 Euro.

Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

Mercedes-Benz GLB 200

Preis: ab 31.720 Euro R4/1332 cm³ | 120 kW/163 PS 250 Nm ab 1.620 U/min | 7-Gang-AT 207 km/h | 9,1 s | WLTP 7,0 S 159 g/km | 4.634 x 1.834 x 1.659 mm 570 - 1.805 Liter Effizienz: B KH: 18 | TK: 23 | VK: 24Wartung: jährlich/25.000 kmGarantie: 2 Jahre

Autoflotte-Empfehlung

Mercedes-Benz GLB 220 d 4-MaticPreis: ab 37.480 EuroBusiness-Paket (Park-Assistent, Sitzheizung u.a.): 1.650 Euro4-Wege-Lordosenstütze: 155 Euro3. Sitzreihe: 1.110 Euro

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