"Care by Volvo", "Faaren", "Cluno", "Sixt Flat" - sie alle wollen die Lücke zwischen Miete und Leasing, also zwischen Nutzen und Besitzen, schließen und bieten dafür Fahrzeuge im Abonnement an. So auch "Vive la Car". Das Start-up mit 26 Mitarbeitern, das im März 2019 an den Start ging und bis zum Jahresende rund 100 Autohäuser als Partner gewonnen hat, offeriert markenunabhängig Gebraucht- und Neufahrzeuge zum monatlichen Festpreis - bis auf Tank- inklusive aller Kosten.
Gut 800 Fahrzeuge sind aktuell auf der Online-Plattform verfügbar, über die der unproblematische Zugang via Mausklick erfolgen soll. Spätestens zehn Tage nach der Online-Order ist das Wunschmodell startklar - und zwar so lange, wie man bei einer Kündigungsfrist von drei Monaten will, maximal vier Jahre.
Die Flotte stellen autorisierte Markenhändler, die so Standzeiten minimieren sowie Zusatzgeschäfte generieren und als Vor-Ort-Ansprechpartner während der Abozeit neben Vive la Car zur Verfügung stehen. "Im Gegensatz zu umständlichen Kauf- und Leasingverträgen muss der Vive-la-Car-Abonnent nur eine Unterschrift beim Händler vor Ort leisten und kann losfahren", betont Florine von Caprivi, die mit Mathias Albert und Stefan Neumann die Geschicke leitet. Das Kundenversprechen: flexible Mobilität ohne Sorgen. Denn um alles kümmert sich Vive la Car: Versicherung, Steuern, Reparatur- und Schadensteuerung - u.a. über Partner im Hintergrund. Die Rückgabe erfolgt am Abo-Ende beim Händler, der Fahrzeugzustand wird wie via Fotos und App erfasst.
Firmen als Abonnenten
Obwohl zu Beginn der Privatkunde im Fokus stand, ist mittlerweile jeder zweite Abonnent bei Vive la Car ein Gewerbekunde. "Der Bedarf ist riesig, speziell bei den Transportern ist die Nachfrage sogar höher als der aktuelle Bestand", registriert von Caprivi. Spezielle Vorteile für Firmenkunden sehen die Stuttgarter etwa darin, mit der kurzfristig verfügbaren Mobilität Probezeiten von neuen Mitarbeitern zu attraktiveren Preisen als mit Langzeitmieten zu überbrücken oder auch saisonale Auftragsschwankungen abzudecken. Knapp 420 Euro kostet beispielsweise ein "tageszugelassener" Ford Focus 1.0T Business Edition im Monat, 1.250 Kilometer inklusive. Mehrkilometer werden mit 24 Eurocent berechnet. So lassen sich als Unternehmen einfach und unverbindlich andere Marken, neue Modelle oder E-Autos erproben. Und schließlich passe ein Autoabo auch in das viel diskutierte Konzept eines Mobilitätsbudgets.
Vielfältig unterwegs
Monatliche Kilometerpauschalen - von XS inklusive 200 bis XXL mit 2.500 Kilometern - bestimmen neben Modell und Alter des Fahrzeugs den Preis, bundesweit gibt es keine Unterschiede zwischen den Händlern. Minderkilometer werden im Folgemonat gutgeschrieben - wie beim Leasing. Seit Dezember ist Vive la Car noch flexibler geworden: Kostenfrei können Kunden für den Folgemonat ihre monatliche Kilometerpauschale up- oder downgraden.
Einer der Partner ist ZF Car eWallet, der sich um den Transfer der Fahrzeugdaten sowie um damit verbundene Transaktionsservices kümmert. Und der bereits an neuen Ideen für Vive la Car arbeitet, die gerade für Flottenkunden interessant sind, etwa an einem integrierten digitalen Fahrtenbuch. Im kommenden Jahr soll es zudem möglich sein, Tank- und Parkvorgänge via App zu registrieren - die Abbuchung der Kosten soll automatisch erfolgen.
Auch sonst hat Vive la Car noch viel vor: Mit dem Einstieg in den österreichischen Markt und einer Plattform in der Schweiz soll es 2020 international werden. Und das Netzwerk soll weiter wachsen, das Start-up peilt eine vierstellige Partnerzahl an. Denn klar ist auch: Das Abomodell steht und fällt mit Auswahl und Verfügbarkeit der Fahrzeuge.