Kia baut seine Kompakt-Familie aus: Nach Fünftürer, Kombi SW und dem schicken Shootingbrake Pro Ceed rollte Ende September auch der neue XCeed an. Das X deutet es an, der jüngste Spross macht auf Softroader. Allerdings verzichtet Kia auf den Allradantrieb - nicht zuletzt dadurch wird der Respektabstand zum nur neun Zentimeter längeren Sportage gewahrt.
Auch wenn der XCeed dem Sportage mit 4,40 Meter Länge nah auf die Pelle rückt, tritt er mit nur anderthalb Meter Höhe deutlich flotter auf. Ein Versprechen, das das gut abgestimmte Fahrwerk einhält. So sorgt der niedrigere Aufbau beispielsweise für weniger Karosseriebewegungen in Kurven. Allerdings geht es innen auch nicht so luftig zu wie im SUV: Zwar finden auch große Menschen auf den gut konturierten Sitzen schnell eine bequeme Position. Das hohe Gestühl in Verbindung mit dem niedrigen Dach hinterlässt aber eher einen kuscheligen Eindruck, der durch die schmalen Fenster verstärkt wird. Zusammen mit den breiten Säulen schränken sie die Rundumsicht merklich ein. Ein Glück, dass Kia die Rückfahrkamera schon in der Basis-Version als Extra anbietet, ab der zweiten Ausstattungslinie ist sie Serie.
Für mindestens 17.975 Euro fährt der XCeed mit 120 PS starkem Einliter-Turbo-Dreizylinder vor, elektrische Fensterheber, Fernlichtassistent, Frontkollisionswarner mit Notbremsassistent, Tempomat und Klimaanlage sind bereits an Bord. Die übrigen Extras packt Kia in drei weitere Ausstattungslinien oder bietet sie in sieben Paketen an. Für nicht einmal 850 Euro mehr bekommt man den ausgesprochen leisen und empfehlenswerten 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo, der mit 140 PS und 242 Newtonmeter Drehmoment ein guter Allrounder ist und auch bergauf genug Kraft für spontane Überholmanöver hat. Das leichtgängige Sechsgang-Getriebe kann hier durch einen siebenstufigen Doppelkuppler (in der zweiten Ausstattung ab 22.261 Euro) ersetzt werden und erhöht den Komfort.
Der Automat steht auch für den 204 PS leistenden Top-Benziner (ab 23.773) und den stärkeren der beiden ebenfalls 1,6 Liter großen Selbstzünder (115 und 136 PS, ab 19.991 Euro) zur Wahl. Egal für welchen Motor man sich entscheidet, ein Sparmeister ist der XCeed nicht: Die Benziner nehmen zwischen sechs und sieben, die Diesel rund viereinhalb Liter - nach NEFZ-Lesart! Erst Anfang 2020 reicht Kia einen Plug-in-Hybriden mit immerhin 60 Kilometern Reichweite und Dieselversionen mit 48-Volt-Mildhybridisierung nach. Eine reine E-Version wird es nicht geben, dafür steht das Öko-SUV Niro beim Händler.
So schick das XCeed-Blechkleid mit der langen Motorhaube, dem weit nach hinten versetzten Greenhouse und dem muskulösen Heck ist, so Kia-typisch aufgeräumt präsentiert sich das Interieur. Immerhin: Erstmals in Europa gibt es im XCeed jetzt virtuelle Instrumente. Das 12,3-Zoll-Digital-Kombiinstrument ist gut abzulesen und übersichtlich, auf individuelle Anzeigeeinstellungen verzichtet Kia allerdings noch. Beim in der Ceed-Familie ebenfalls neuen 10,25-Zoll-Top-Infotainmentsystem kann man jetzt auf dem Touchscreen dafür drei Kacheln mehr oder weniger frei belegen, zum Beispiel mit der Navi-Karte, dem Radio und der Telefonfunktion. Kleines Manko: Die berührungsempfindlichen Sensor-Tasten darunter reagieren noch nicht auf jeden Fingertipp.
7 Jahre
lautet nach wie vor der Kia- Gewährleistungsgrundsatz. Schön für die Kunden
Kia XCeed 1.0 T-GDI
Preis: ab 17.945 Euro R3/998 cm³, 88 kW/120 PS |172 Nm ab 1.500 - 4.000 U/min | Sechsgang-Schaltgetriebe | 11,3 s | 186 km/h NEFZ 5,4 - 5,7 B | 124 -130 g/kmEffizienzklasse: BKH: 16 | TK: 20 | VK: 22