Die Autoindustrie steht den hohen Spritpreisen mit gemischten Gefühlen gegenüber: Einerseits drohen sie die Hoffnungen auf eine Absatzerholung in Deutschland und Europa im Keim zu ersticken. Andererseits fördern sie den Trend zum Diesel-Pkw. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, sei die Nachfrage nach sparsamen Selbstzündern in den vergangenen Wochen sprunghaft gestiegen und habe eine neues Rekordniveau erreicht. In Deutschland entschieden sich im ersten Quartal 377.700 Käufer für einen Diesel-Pkw. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Diesel-Boom macht laut "FTD" auch vor unseren europäischen Nachbarn nicht Halt: So wurden in den ersten drei Monaten 1,8 Mio. Dieselfahrzeuge in Westeuropa neu zugelassen. Das sind 12,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Markt für Benziner sei dagegen um 4,2 Prozent geschrumpft, hieß es. Nach Berechnungen des Marktbeobachters Automotive Industry Data (AID) liegt damit der Diesel-Anteil am gesamten Automarkt bei 46,1 Prozent. "In diesem Jahr werden in Westeuropa voraussichtlich erstmals mehr Diesel- als Benzin-Pkw verkauft", wird AID-Geschäftsführer Peter Schmidt in dem Finanzblatt zitiert. In diesem Jahr sollen 6,8 Mio. Dieselfahrzeuge neu auf die Straße gebracht werden. (rp)
"Ölkrise" treibt Nachfrage nach Diesel-Pkw
Zeitung: Im ersten Quartal entschieden sich in Deutschland 377.700 Autokäufer für einen Selbstzünder