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Peugeot 308: Auffallend leise

02.11.2021 06:00 Uhr
Peugeot 308: Auffallend leise
Etwas länger und deutlich im Design nachgeschärft gibt sich der Peugeot 308 selbstbewusst mit sportlicher Attitüde.
© Foto: Peugeot

Der 308 wird zur sportlichen Alltagswaffe und zeigt in seiner Neuauflage, welche Vorteile rein elektrische Fahranteile haben können. Auch wenn es (vorerst) ihn nur als Phev gibt.

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Nie war der Peugeot-Löwe größer und so präsent wie in der aktuellen Generation. Er schaut entschlossen vom Grill des neuen 308, das Maul geöffnet. Die Franzosen lassen die eigene Historie aufleben und zeigen, dass man auf Angriff spielt. Als Teil des riesigen Stellantis-Netzwerks profitiert man vom Techniktransfer und von der Präsenz in den Flotten. So wird der kompakte Golf-Jäger auch unter heimischen User-Choosern Beachtung finden, vor allem, wenn man auf Design steht. Zum einen sind hier die knalligen Farben zu nennen, die schon den 208 aus der Masse hervorheben. Zum anderen schärfen die Franzosen weiterhin ihr Image als sportlicher Alltagshelfer, denn neben dem abgeflachten Sport-Volant gesellt sich die nachgeschärfte 3-D-Optik im Kombiinstrument. Das wird wie das "Rallye-Lenkrad" anfangs spalten, aber seine Fans finden.

Wobei das Lenkrad nach wie vor vor die Frage stellt: Sehe ich die Instrumententafel oder liegt das Volant auf meinen Knien? So müssen auch wir uns erstmal an die Tiefe der Darstellungen im Display gewöhnen - gerade Warnhinweise wie das zu dichte Auffahren leuchten in bunten Farben auf und irritieren im ersten Moment, bevor sie helfen, den Fahrer zu sensibilisieren. Aber das volldigitale Kombiinstrument ist natürlich individualisierbar, so dass jeder seine Einstellung findet. Für einige Befehle fürs Infotainment oder die Klimaanlage reicht nun die Sprachansage.

Im Display leuchtet unter dem Peugeot-Schriftzug stolz die Tricolor - mit dem Umzug ins Werk nach Mulhouse, wo auch der DS7 Crossback oder der 508 montiert werden, fühlt sich der Kompaktwagen auch wertiger an. Ausgeliefert wird wohl erst zum Jahreswechsel - der Chipmangel ist auch hier ein Bremser. Dann wird auch das Assistenz-Paket verfügbar sein, das teilautonome Fahrübungen auf dem Level 2 übernimmt.

Zwei Plug-in-Hybride

Neben den beiden Benziner (mit 110 und 131 PS) und dem Selbstzünder (131 PS) gesellt sich ein Phev in zwei Leistungsklassen (180 und 225 PS) in den Konfigurator. Wir sind das kleinere Doppelherz gefahren, dessen 150-PS-Benziner vom 81 kW starken E-Motor Unterstützung erfährt - so lange zumindest wie die Energie der 12,4 kWh großen Akkus im Heck reicht. Laut WLTP sind dies 58 bis 60 Kilometer bei einem CO2-Wert von 31 g/km - Stand heute ist dies auch 2022 förderfähig, sofern nicht die Verschärfung von rein 60 Kilometern Stummfahrt für die Phevs Pflicht wird, ohne dass der CO2-Wert gegengerechnet werden kann. Auf unserer Tour bestätigten sich diese Annahmen. Im sommerlichen Stadttreiben waren 50 Kilometer im E-Modus locker drin. Dass am Ende knapp ein Liter Otto-Kraftstoff zusätzlich in der Bilanz aufschlug, lag am dynamischen Fahrverhalten des Franzosen. Kurz am Gas gelupft, springt er nach vorn - die Bremsverzögerung ist folgerichtig ebenso rabiat, so dass man am besten beide Fahrtrichtungen nur bedächtig anschiebt.

Auf der anderen Seite speichert sich ein Teil der Bremsenergie beim Rekuperieren im Akku, was der Reichweite hilft und den Ladestopp hinauszögert. Ab Werk wird mit 3,7 kW einphasig geladen, der doppelt so starke optionale On-Board-Lader ist bestenfalls eine Überlegung wert. An der heimischen Streckdose dürfen nur maximal 4,6 kWh fließen, im öffentlichen Raum sind es hin und wieder 7,4 kW. Wer diese nutzen möchte, zahlt die 378 Euro für den stärkeren Onboard-Lader.

Keine zwei Meinungen sollte es beim Wählen des "B-Modus" geben, der die Rekuperation spürbar vergrößert, ohne dass die Bremsleuchte errötet, wenngleich sich kein echtes One-Pedal-Drive-Gefühl einstellen will. Also, wenn elektrisch, dann im B-Modus. Die Batterien des Phev nehmen vom Kofferraum zwischen 50 (Limousine) und 60 Liter (Kombi), was 361 respektive 548 Liter bedeutet. Wer die 40:20:40 umklappbare Rückbank umlegt, schafft Raum für maximal 1.271 bis 1.574 Liter.

Viel an Ausstattung dabei

Wie leise die Fahrt im Phev vonstattengeht, merkt man erst, wenn man nach dem Ritt mit dem Kombi die Limousine mit dem Diesel wählt. Die Achtgang-Automatik (1.680 Euro Aufpreis) findet selten sofort das passende Zahnrad-Paar, ohne dass Lautstärke oder Leistung zur Fahrsituation perfekt passen. Das ist nicht weiter schlimm, zeigt aber, welches Potential die Teil-Zeit-Stromer im Fahralltag besitzen. Hier passt der Kraftschluss immer. Wäre noch die Lenkung etwas direkter und der Hang zum Untersteuern etwas geringer, dann wäre der Elsässer ein super Kurvenjäger. So ist es nur ein guter. Die passenden Sitze mit stabilen Seitenwangen und bequemer Polsterung hat der 308 auf jeden Fall dabei.

Dass auch der Komfort steigt, liegt am Wachstum der Stellantis-Katze von elf Zentimetern auf 4,36 Meter - der Kombi wächst um moderate sechs Zentimeter. Gleichzeitig duckt sich der Franzose um 20 Millimeter, was den Front-Löwen noch mächtiger wirken lässt. Hinter ihm verbirgt sich übrigens das Front-Radar. Die LED-Scheinwerfer sind Serie, im höchsten Niveau (GT/GT Pack) ist stets das Matrixlicht dabei. Apropos Ausstattung. Das "Active Pack" bildet den Start des 308, der um "Allure" und "GT" ergänzt wird. Wer beim GT den Haken setzt, bekommt von der Lenkradheizung bis zur 3-D-Darstelllung alles serienmäßig. In den GT-Gefilden wird auch der gelungene Focal-Sound (639 Euro) erst möglich. Mehr den Geschmack des User-Choosers als den des Finanzierers könnten die erwähnten auffälligen Lackierungen treffen.

Avatar Blau (SW) oder Olivine Grün (Limousine) gibt es aufpreisfrei. Wer den SW als kleinen Hybrid ordert, landet mindestens bei 31.849 Euro, den großen Phev gibt es ab 38.277 Euro und nur mit GT-Ausstattung. Wer nun den Kombi als kleinen Hybrid bestellt und auf die Vollausstattung verzichtet, sollte seine Kreuze bei Lenkradheizung (126 Euro), beheizte Vorderscheibe (210 Euro), beheizbare Sitze (Komfort-Paket ab 496 Euro) sowie Typ-2-Ladekabel (168 Euro) setzen. Dann kann man mit dem Löwen-Plug-in das Stromer-Feeling ausprobieren.

Peugeot 308 SW Hybrid 180e

R4/1.598 cm³ + E-Motor (81 kW)System: 133 kW/180 PS | 360 Nm 7,7 s | 225 km/h 1,2 S + 15,2 kWh | 31 g/kmE-Reichweite: 58 - 60 kmBatteriegröße: 12,4 kWh (brutto)Ladetempo: 3,7 kW/7,4 kW (optional)Effizenzklasse: A+ 4.636 x 2.062 x 1.442 mm 548 - 1.574 lWartung: 30.000 km/jährlichGarantie: 2 Jahre/ 8 Jahre/160.000 km auf AkkuAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

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