Der größte französische Autobauer PSA Peugeot Citroën sucht einen Ausweg aus der Krise. Während Konkurrenten wie Volkswagen und Renault neue Absatzrekorde feiern, meldet die Nummer zwei in Europa Verluste. Wie am Mittwoch bekannt wurde, endete das vergangene Jahr mit einem Minus von 92 Millionen Euro - nach einem Gewinn von 621 Millionen Euro im Jahr 2010. Zuvor hatte die Konzernspitze bereits einen Rückgang des Absatzes auf 3,55 Millionen Fahrzeuge angekündigt. Ein drastisches Sparprogramm soll allein in diesem Jahr rund 6.000 Menschen in Europa den Job kosten. "Ein Abbau der Überkapazitäten in Europa ist unvermeidbar", sagte Konzernchef Philippe Varin vom Mittwoch zur Vorlage der Jahresbilanz 2011. Die Abhängigkeit von Europa ist das Kernproblem "PSA sieht sich mit einer Situation konfrontiert, die wirklich schwierig geworden ist", gab Vorstandsmitglied Denis Martin vor wenigen Tagen bei einer Anhörung vor dem Parlament zu. Nach den Gründen gefragt, verweisen Analysten vor allem auf die zu große Abhängigkeit vom schrumpfenden europäischen Markt. Knapp 60 Prozent der produzierten Fahrzeuge werden hier verkauft. Eindeutig zu viel, meint beispielsweise Branchenexperte Gaëtan Toulemonde von der Deutschen Bank in Paris. Auch in diesem Jahr wird Europa wohl gut fünf Prozent weniger Fahrzeuge aufnehmen als im Vorjahr, wie Konzernchef Varin erwartet. Der Rückgang dürfte die bereits bestehenden Überkapazitäten weiter erhöhen. Nach Expertenschätzung lag die Auslastungsquote der Autowerke in Frankreich zuletzt bei nur 70 Prozent. Rentabel werde es erst ab 80 Prozent, heißt es. Vor allem die Kleinwagenmodelle wie der Peugeot 207 oder der Citroën C3 begeisterten zuletzt vergleichsweise wenige Autokäufer. Mit Spannung wird deswegen die Resonanz auf den neuen, für rund 600 Millionen Euro entwickelten Peugeot 208er erwartet. (dpa)
PSA: Das französische Sorgen-Duo
