Die Tour durch die Agafay-Wüste in der Nähe von Marrakesch ist nichts für empfindliche Naturen. Knapp 100 weitgehend unbefestigte Kilometer sollen wir mit dem neuen Duster-Antrieb unter die Räder nehmen. Steile, bucklige Auf- und Abfahrten und schräge Einlagen inklusive. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Mission wurde erfüllt, der neue Antriebsstrang hat seine erste Bewährungsprobe bestanden.
Reichweite des Benzin-Gas-Gefährts: 1.500 Kilometer
Das liegt am aufwendigen Antriebssystem, einer Kombination aus mildhybridisiertem LPG- und Benzinmotor, 48-Volt-Hybridtechnik und Allradantrieb. Die sorgt dank zweier 50-Liter-Tanks (Benzin/Gas) für eine Reichweite von rund 1.500 Kilometern und für in dieser Preisklasse erstaunliche Offroad-Fähigkeiten. Auch dank des 2-Gang-Getriebes am Heck-Elektromotor. Weil der erste „Elektro-Gang“ sehr kurz übersetzt ist, reichen die 23 kW/31 PS der E-Maschine an der Hinterachse locker auch für anspruchsvolle Kraxeleien.
Dacia Duster Hybrid-G 150 4x4 (2026)
Dacia Duster 4x4 (2025)
Voll alltagstauglich und erstaunlich wertig
Doch deutlich häufiger als im afrikanischen Outback dürfte so ein Allrad-Duster auf ganz normalen Stadt- und Landstraßen und auf Autobahnen unterwegs sein. Und auch dafür ist die neue Variante gut gewappnet. Die Nutzenden können dabei auf fünf Fahrmodi zurückgreifen. Zudem hat Dacia dem Duster auch noch eine Bergabfahrhilfe spendiert.
Die Fahrleistungen der Motoren-Kombi mit einer Systemleistung von 113 kW/154 PS sind für ein Fahrzeug wie den Duster völlig ausreichend. Dacia nennt 10,2 Sekunden für den Standard-Sprint und 180 km/h Spitze. Wenn beide Tanks leergefahren werden und man im Stadtbetrieb viel mit dem Strom aus dem kleinen 0,8-kWh-Akku zugange ist, müssen nur sehr selten Zapfstellen angesteuert werden. Den WLTP-Verbrauch geben die Franzosen mit 6,0 Liter Benzin oder 7,3 Liter LPG je 100 Kilometer an.
Heckklappenzelt als Zubehör
Positiv werten wir die Verarbeitungsqualität im Innenraum, die Materialien sind zweckmäßig und machen einen ausdauernden Eindruck. Das Infotainmentsystem des Duster ist recht einfach zu bedienen. Ab der zweiten Ausstattungsversion Expression kann man Unterstützung vom Smartphone dazu holen – und das kabellos. In der Basis sind ein DAB+-Radio, der USB-C-Anschluss, Bluetooth, eine Freisprecheinrichtung, eine Smartphone-Halterung und vier Lautsprecher verbaut. Ebenso diverse Assistenzsysteme. Und dazu gibt es noch diverse Extras von der Kofferraummatte über die Schlaf-Box bis zum Heckklappenzelt.
Für Winter und Wüste unter 30.000 Euro
Fazit nach dem Wüstentrip: Die Kombination der Hybridtechnik mit Autogas und Benzin und dem Extragetriebe für den E-Motor im Heck plus Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe vorne ergibt ein alltagstaugliches Fahrzeug mit dem gewissen Extra: Wenn es nötig ist, kann der Duster auch Gelände. Dafür sind Preise von 27.490 (Essential) bis 28.990 Euro (Extreme) durchaus angemessen. Klar ist, dass die aufwendige Antriebstechnik Gewicht bringt (+93 Kilo) und dass sie etwas Platz kostet. Der Kofferraum des 4x4 ist mit 348 bis 1.414 Liter deutlich kleiner als etwa der des frontgetriebenen Mildhybrids (517 - 1.609 Liter). Die ersten Auslieferungen sind fürs Frühjahr geplant.