-- Anzeige --

Reifentest: Wenig Geld, wenig Sicherheit

31.07.2020 10:54 Uhr
TÜV SÜD Reifentest
Der runderneuerte Reifen patzte beim Reifentest.
© Foto: TÜV SÜD

Beim Reifenkauf zahlt sich Geiz nicht aus. Billig-Angebote schwächeln bei der Fahrsicherheit und der Performance, wie ein aktueller Test des TÜV Süd zeigt.

-- Anzeige --

Der TÜV Süd hat in Zusammenarbeit mit der Schweizer Fachzeitschrift "auto-illustrierte" Reifen aus unterschiedlichen Preissegmenten getestet und verglichen. Neben dem Premiumreifen Goodyear EfficientGrip Performance 2 als Referenz wurden die Low-Budget-Produkte, der chinesische Goodride SA37 Sport und der runderneuerte King-Meiler Streax, hinsichtlich ihrer Brems-Eigenschaften bei trockener und nasser Fahrbahn sowie ihrem Dynamiktestverhalten auf einer nassen Kreisbahn sowie bei Aquaplaning geprüft. Außerdem simulierten die Tester auf einem Prüfstand einen Dauerhaltbarkeitstest. Die Reifen der Größe 225/45 R17 verfügen über die Geschwindigkeitsfreigabe W (bis 270 km/h). 

Beim Trockenbremstest aus 100 km/h überzeugte der Goodyear-Pneu. Hier stand der Testwagen, ein VW Golf VIII mit 100 kW / 150 PS, nach 36 Metern. Mit dem Goodride benötigte der Kompakte 36,80 Meter, mit dem runderneuerten Reifen 38,3 Meter bis zum Stillstand. Auf nasser Fahrbahn aus Tempo 80 absolvierte der Goodyear den Bremstest mit 35,1 Metern. Der Goodride kam erst nach 40 Metern, der King-Meiler Streax nach 40,5 Metern zum Stehen.

Auch auf der nassen Kreisbahn schlug sich der Premiumreifen besser als die günstigeren Wettbewerber. Beim Aquaplaningtest (acht Millimeter Wassertiefe) hielt jedoch der Chinese am längsten die Verbindung zur Straße. Er verlor erst bei Tempo 82,4 den Grip, der Goodyear bei 79,3 km/h und der Runderneuerte bei 78,2 km/h.

Wie der TÜV Süd mitteilte, lösten sich beim Highspeedtest auf dem Prüfstand Teile des Profils des King-Meiler Streax ab. Ein zweites Prüfmuster platzte schon nach 16 Sekunden trotz der W-Kennzeichnung bei Tempo 270. Die anderen Probanden meisterten diesen Test ohne Beanstandungen. 

Die Preisunterschiede zwischen dem chinesischen und runderneuerten Reifen sind nicht hoch. So kostet der Goodride in den Online-Portalen rund 47 Euro, der mittlerweile aus dem Angebot genommene Runderneuerte lag auf ähnlichem Preisniveau. Für den Goodyear-Reifen müssen Interessenten rund 74 Euro bezahlen.

"Deutlich weniger zu bieten"

"Die beiden getesteten Reifen aus dem unteren Preissegment haben in Sachen Fahrsicherheit und Performance gegenüber dem Premiumreifen deutlich weniger zu bieten. Der runderneuerte Pneu hat zudem unter Höchstbelastung am Prüfstand deutliche Schwächen gezeigt. Auch wenn der Dauerlauftest auf dem Prüfstand fehlerfrei bestanden wurde: Den Nachweis über die Beständigkeit an der Belastungsgrenze blieb er schuldig. Und dass der Runderneuerte im vorliegenden Test leistungsmäßig auch dem Billigprodukt aus China kaum das Wasser reichen konnte, ist angesichts der begrüßenswerten positiven ökologischen Aspekte keine gute Nachricht", so das Fazit des TÜV-Experten Thomas Salzinger. (tm)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.