Shell nimmt als erster großer Mineralölkonzern Normalbenzin mit 91 Oktan vollständig vom Markt. Das Unternehmen begründete diesen Schritt am Mittwoch in Hamburg mit der geringen Nachfrage. Stattdessen werde Shell künftig eine zusätzliche verbesserte Sorte Superbenzin mit 95 Oktan unter dem Namen Shell V-Power anbieten. Damit könnten Shell-Kunden mit Otto-Motoren unter den drei Sorten Standard-Super, verbessertes Super und Hochleistungs-Benzin mit 100 Oktan wählen. Das neue Superbenzin soll etwa fünf Cent teurer sein als das gewöhnliche Superbenzin, für das Shell V-Power Racing 100 verlangt Shell 13 bis 15 Cent mehr je Liter. Normalbenzin kostet seit dem vergangenen Jahr an den Tankstellen gleich viel wie Superbenzin. Früher war es zwei Cent je Liter billiger, doch hatte sich der Einkaufspreis am europäischen Ölmarkt in Rotterdam zwischen Normal- und Superbenzin dauerhaft angeglichen. Der Autofahrer hat deshalb keinen Vorteil mehr, wenn er Normalbenzin tankt, weil er für den gleichen Preis das höherwertige Superbenzin kaufen kann. Dennoch hielt sich Normalbenzin bislang am Markt; knapp zehn Prozent des verkauften Otto-Kraftstoffs entfallen auf diese Sorte. Sprecher von ExxonMobil und Aral erklärten, an ihren Tankstellen werde weiterhin Normalbenzin verkauft, so lange es eine entsprechende Nachfrage gebe. Beide Unternehmen planten nicht, Normalbenzin vom Markt zu nehmen. Shell erklärte, an den Tankstellen des Unternehmens mache der Absatz von Normalbenzin nur noch fünf Prozent des gesamten Benzinabsatzes aus. (dpa)
Shell: Das Aus fürs Normalbenzin
