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Sparkurs: Konzerne sparen bei Geschäftsreisen

14.04.2009 09:19 Uhr
Sparen ist angesagt: Quer durch alle Branchen kündigten die Firmen in den vergangenen Wochen Einsparungen bei den Kosten für Geschäftsreisen an.

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Abendessen in London, Vertriebstreffen in Nizza, Investorenkonferenz in New York. Solange die Wirtschaft noch rund lief, verbrachten viele Mitarbeiter der deutschen Konzerne einen großen Teil ihrer Arbeitszeit in der Luft, auf Flughäfen und auf Bahnhöfen. In Zeiten der Krise ist damit Schluss. Quer durch alle Branchen kündigten die Firmen in den vergangenen Wochen Einsparungen bei den Kosten für Geschäftsreisen an. Während Fluggesellschaften unter dem Sparkurs der Konzerne leiden, freuen sich die Anbieter von Video- und Telefonkonferenzen auf gute Geschäfte - und auch die Bahn könnte von der neuen Bescheidenheit profitieren. Allein der Technologiekonzern Linde will jährlich 20 Millionen Euro Reisekosten einsparen, aber auch andere Unternehmen wie Daimler, Toyota, Infineon, Siemens oder die HypoVereinsbank schauen zurzeit ganz genau hin, welche Reise sein muss und welche nicht - denn an kaum einer anderen Kostenschraube lässt sich so schnell drehen wie an den Ausgaben für Flugtickets, Hotelzimmer und Taxen. Vor allem die Lufthansa, die auf Langstrecken mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Geschäftsreisenden macht, bekommt den Sparkurs der Firmen schon zu spüren. "Wir sehen, das es eine abnehmende Premium- Nachfrage gibt", sagt ein Lufthansa-Sprecher. Einen Flug in der Business oder First Class buchen viele Firmen allenfalls noch für den Chef, die übrigen Mitarbeiter müssen in der Economy Class fliegen. Bei zu geringer Auslastung wird die Business Class auf einigen Lufthansa-Flügen bereits verkleinert. Auch die Mitarbeiter von Linde sitzen nicht mehr ganz so oft im Flugzeug. Der Konzern mit 50 000 Mitarbeitern in rund 100 Ländern gab im vergangenen Jahr rund 120 Millionen Euro für Geschäftsreisen aus. "Bei uns begegnen sich die Leute ständig in der Luft", sagt Linde-Chef Wolfgang Reitzle. Um das zu ändern, sollen die Mitarbeiter künftig abwägen, ob sich eine Besprechung nicht auch durch eine Video- oder Telefonkonferenz ersetzen lässt. "Man kann heute mit Telefonkonferenzen schon viel machen", sagt auch HypoVereinsbank-Chef Theodor Weimer. Die Nachfrage nach der Technik ist in den vergangenen Monaten bereits deutlich gestiegen. "Rund 60 Prozent der Manager erwarten, mit virtuellen Gesprächslösungen sowohl Zeit als auch Reisekosten einsparen zu können", sagt Diethelm Siebuhr von dem Unternehmen Easynet Global Services, das auf Videokonferenz-Lösungen spezialisiert ist. Bislang nutzten nur sieben Prozent der Firmen Videokonferenzen für Besprechungen, weil ihnen die Technik zu kompliziert erscheint oder sie das persönliche Gespräch vorziehen. Durch neue Übertragungstechniken mit hochauflösenden Bildern könne inzwischen aber der Eindruck entstehen, mit den Teilnehmern in einem Raum zu sein, versprechen die Hersteller. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama entschieden sich zur Freude von Umweltschützern vor dem G20-Weltfinanzgipfel für eine Videokonferenz statt eines persönlichen Gesprächs und lenkten damit zusätzlich Aufmerksamkeit auf diese Technik. Siemens hat seine Mitarbeiter bereits an ihren Arbeitsplätzen mit der Konferenztechnik ausgestattet, um damit Kosten zu drücken. Ganz ohne persönlichen Kontakt wird es nach Einschätzung eines Sprechers aber nie ablaufen. "Bestimmte Reisen müssen sein", sagt er. Aber auch dann könnten durch zeitige Planung oder günstigere Flugzeiten Kosten gespart werden. "Es muss ja nicht immer gleich der erste Flug am Morgen sein." (dpa/Daniela Wiegmann)

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