Der Sportwagenbauer Porsche tritt in seiner groß angelegten Wachstumsstrategie bei Ideen für weitere neue Modelle auf die Bremse. "Wir haben im Rahmen unserer Strategie natürlich auch überprüft, in welchen Segmenten wir noch zu Hause sein könnten", sagte Porsche-Vertriebsvorstand Bernhard Maier der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Das Unternehmen hatte 2011 mit Plänen für einen offenen Zweisitzer (Roadster) und einen Luxussportwagen im Ferrari-Segment von sich Reden gemacht. Beides sei nicht mehr aktuell, sagte Maier. Der Roadster hätte die Porsche-Preispalette weiter senken sollen, die derzeit bei etwa knapp 50.000 Euro beginnt. In der Absage sieht Vertriebschef Maier nun keine 180-Grad-Wende. "Es gab ja für die mögliche Neuauflage eines Spyder keinen verabschiedeten Plan, den wir jetzt auf Eis gelegt haben. Sondern wir haben uns im Rahmen unserer Strategie Mega- und Meta-Trends angeschaut. Wir haben dabei Segmente identifiziert, die für Porsche interessant sein könnten." Vorerst gibt es keinen Porsche für 30.000 Euro Am Ende habe Porsche die Idee verworfen. Maier erteilte dem für Porsche günstigen Segment auch generell eine Absage: "Unter den aktuellen Rahmenbedingungen wird es einen Porsche für 30.000 Euro nicht geben können. Die Zeit ist einfach nicht reif dafür." Porsche hatte außerdem über einen Ferrari-Konkurrenten laut nachgedacht. Dieser sollte die Preislücke zwischen dem teuersten 911 bei etwa 250.000 Euro und dem beschlossenen Supersportler 918 für 750.000 Euro schließen. Doch auch dieses Luxusauto für etwa 400.000 Euro stehe nicht mehr zur Debatte. "Dazu gibt es derzeit definitiv keine Entscheidung." Die Kunden kaufen fleißig, müssen sich aber weiter gedulden Indes brummt das Geschäft weiter. "Im Januar lagen alle unsere Märkte leicht über dem sehr starken Vorjahr. Insofern ist das ein guter Start", sagte Porsche-Vertriebsvorstand Bernhard Maier. Vor allem Asien erwies sich als Treiber - und dort allen voran China mit einem Plus von 65 Prozent. Als eine der größten Herausforderungen nannte der Vertriebs- und Marketingchef die langen Wartezeiten, mit denen die Kunden rechnen müssten. "Wir haben darauf reagiert. In Leipzig werden wir in wenigen Tagen auf einen Dreischichtbetrieb umstellen, um die Nachfrage auch bedienen zu können. Wir müssen bei den Wartezeiten wieder auf ein verträgliches, aber auch markenadäquates Maß zurückkommen." Das Thema sei eine umfangreiche Baustelle. "Beim Cayenne sind die Wartezeiten im Moment noch immer am größten, und zwar über fast alle Motorisierungen hinweg", sagte Maier. "Und beim 911 haben wir in Deutschland mittlerweile je nach Ausstattung Wartezeiten, die reichen bis über den Sommer hinaus obwohl das Fahrzeug gerade eben erst auf den Markt gekommen ist." (dpa)
Strategie: Porsche spurtet und bremst zugleich
