Der Bundesrat hat den Weg freigemacht für die Einführung eines neuen Biosprits. Vom 1. Januar an wird damit an den Tankstellen Sprit angeboten, dem zehn Prozent Ethanol beigemischt werden. Damit wird eine EU-Richtlinie umgesetzt. Das sogenannte E10 wird zusätzlich zu den bisherigen Benzinsorten vertrieben. Bisher betrug der Ethanolanteil im Benzin in Deutschland bis zu fünf Prozent. Laut Bundesumweltministerium können 90 Prozent aller Fahrzeuge den neuen Biosprit tanken. Bei den restlichen zehn Prozent sei jedoch Vorsicht geboten, warnt der ADAC. Falsche Betankung ziehe unter Umständen gravierende Motorschäden nach sich. Deshalb sollten Autofahrer, die sich nicht sicher seien, ob ihr Fahrzeug E10 vertrage, beim Hersteller nachfragen. Das neue Benzin wird an den Zapfsäulen gekennzeichnet. Dort steht der Name der Benzinsorte mit dem Zusatz E10. Die neue Sorte soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Allerdings gibt es eine Sonderregelung für alte Autos, deren Motoren den hohen Biosprit-Anteil nicht vertragen: Bis 2013 muss weiterhin auch Sprit angeboten werden, der einen Ethanol-Anteil von maximal fünf Prozent hat. Bis 2020 sollen zehn Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr aus Öko-Energien wie Pflanzen-Sprit kommen. Das Bundesumweltministerium will genau schauen, ob der neue Sprit zu unverhältnismäßigen Preiserhöhungen genutzt wird. Denn in der Spritbranche ist es ein wenig so wie in der Stromwirtschaft: Für höhere Spritpreise machen Ölmultis auch die steuerliche Förderung von Biosprit verantwortlich - genauso wie Stromkonzerne die Ökostromförderung für höhere Energierechnungen verantwortlich machen. Die Biokraftstoffbranche erwidert, es sei umgekehrt. Neue Wettbewerber aus der Öko-Branche zügelten die Fantasie der Ölkonzerne bei der Preisgestaltung. In der Broschüre in der Downloadbox können Sie nachsehen, ob Ihr Fahrzeug für den E10-Kraftstoff geeignet ist. (dpa/sn)
- E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen (1.0 MB, PDF)