Traditionsmarke
Sven Kopplin hat seit knapp einem Jahr den Posten des Konzeptmanagers Bosch Car Service inne. Themen beim Besuch in Karlsruhe: die Flottencard, das Qualitätsmanagement und die Marke Bosch.
Allen Grund zur Freude hat Sven Kopplin, Konzeptmanager Bosch Car Service, dieses Jahr dank eines besonderen Firmenjubiläums. Denn als der erste Bosch-Dienst seine Türen Hamburger Automobilenthusiasten öffnete, hieß das Staatsoberhaupt noch Friedrich Ebert. Man schrieb das Jahr 1921, das stromlinienförmige Rumpler Tropfenauto gab sein viel beachtetes Debüt.
90 Jahre später zählen die Karlsruher allein in Deutschland 1.050 Partnerbetriebe, die zwar alle inhabergeführt sind, aber einheitlich unter Bosch Car Service firmieren. „Wir sind das größte unabhängige Werkstattnetz der Welt“, betont Sven Kopplin. Der 36-Jährige spielt dabei auf die weltweit mittlerweile 15.000 Betriebe in 142 Ländern an. Alle verfügen über dieselbe Signalisation, sprich die CI-Farben Blau, Rot und Weiß.
Insbesondere preis- und qualitätsbewusste Flottenchefs möchte die Bosch-Service-Organisation ansprechen. Da trifft es sich gut, dass Sven Kopplin für sich das Qualitätsmanagement als ein Lieblingsthema entdeckt hat. Der ausgebildete Kfz-Mechaniker bringt den nötigen „Stallgeruch“ mit. Es folgten berufliche Stationen im Aftermarket und bei Bosch Werkstattkonzepten international. Vieles drehte sich ums Qualitätsmanagement.
Im März 2010 übernahm der studierte Wirtschaftsingenieur (FH) dann seine aktuelle Funktion von Harald Sprenger, der sich in den Ruhestand verabschiedete – nach 29 Jahren beim Bosch Car Service.
Im Gespräch mit dessen Nachfolger fallen immer wieder die Schlagworte „markenübergreifende Technikkompetenz“, etwa bei Dieselantrieben, Elektrik und Elektronik sowie Bremsentechnik, und die „Nähe zur Marke Bosch“. Auch die Flächendeckung, die Schulungen in den professionellen Trainingszentren und die Werkstattsoftware „ESI[tronic]“ darf man laut Sven Kopplin nicht außer Acht lassen.
Konkret bekommen Fuhrparkverantwortliche den kompletten Service rund ums Auto: von Inspektionen und Öl-Service über Wartung und Reparatur der Pkw und Transporter nach Herstellervorgaben bis zum Reifen- und Glasservice. Oder im Fachjargon: „Bumper to bumper“.
Größeren Fuhrparks, die nicht nur im Lokalen agieren, offeriert die Systemzentrale, die die Standards und Inhalte definiert, Leistungen wie nahezu einheitliche Stundenverrechnungssätze, Reifeneinlagerung, Hol- und Bring-Service sowie Mobilitätsgarantien. Auch die für viele Fuhrparkleiter wichtige elektronische Abrechnung soll in Kürze kommen. „Wir als Systemgeber legen in unserem Servicenetz sehr viel Wert auf Qualität“, sagt der Konzeptmanager. Auch in den Wirtschaftskrise-Jahren 2008 und 2009 hätte man Budgets für Audits und versteckte Werkstatttests nicht gekürzt.
Unterm Strich ein Angebot, das die Deutsche Leasing Fleet im Jahr 2008 überzeugt haben muss, seit damals existiert mit dem Leasinggeber ein Vertrag. Auch andere Leasingunternehmen würden die Systemzentrale direkt ansprechen, verrät Sven Kopplin. Man sei im Gespräch mit einigen großen Playern im Flottenmarkt. Aber auch Kauffuhrparks, etwa mit Transportern samt Spezialumbauten und acht bis neun Jahren Laufzeit, wüssten die Bosch-Kompetenz zu schätzen. „Da spielt es schon eine Rolle, dass wir in unseren Diesel-Kompetenzzentren auch Pumpen und Injektoren instand setzen können.“
Flottencard: Preisnachlässe & Co.
Mit einem relativ neuen Instrument umgarnen die selbstständigen Partnerbetriebe überregional agierende Fuhrparks: der seit November 2009 existierenden, deutschlandweit gültigen Flottencard. Auf der Rückseite der fahrzeuggebundenen Plastikkarte im Scheckkartenformat findet man das Kfz-Kennzeichen und die Firmenadresse, an die später die Werkstattrechnung direkt geht.
„Zielgruppe der Flottencard sind kleinere und mittlere Flotten“, betont Sven Kopplin. Mehr als 500 Partnerbetriebe würden sich an der Aktion beteiligen. So kommen Karteninhaber in den Genuss von unter anderem reduzierten Stundenverrechnungssätzen, Rabatten auf Ersatz- und Verschleißteile, Reifen und Markenöle sowie Werkstattersatzwagen zu Sonderkonditionen. Ferner locken eine vergünstigte Reifeneinlagerung, eine bevorzugte Terminvergabe, eine zentrale Hotline sowie ein Gratis-Sicherheitscheck pro Jahr.
Ein Instrument, das die Gewerbekunden offenbar überzeugt. „Die Flottencard wird gut angenommen“, freut sich Sven Kopplin. patrick neumann
- Ausgabe 2/2011 Seite 32 (146.3 KB, PDF)