Ein Strecken-Radar auf unfallträchtigen Autobahn-Abschnitten ist eines der zentralen Themen beim 47. Deutschen Verkehrsgerichtstag von Mittwoch an in Goslar. Mit dieser Methode könnten Dauer-Raser erwischt werden, die sich sonst nur im Bereich stationärer Messanlagen an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, teilte die organisierende Deutsche Akademie für Verkehrswissenschaft mit. In Österreich und anderen Staaten ist diese Form der Tempoüberwachung bereits mit Erfolg erprobt worden. Zum Verkehrsgerichtstag kommen von Mittwoch bis Freitag rund 1.500 Experten aus Ministerien, Verbänden und Hochschulen zusammen. Für lebhafte Diskussionen dürfte in Goslar die Frage sorgen, ob Kraftfahrer künftig den Führerschein nur noch auf Zeit erhalten sollen. Nach der aktuellen Führerscheinrichtlinie der EU soll es ab dem Jahr 2013 besonders bei älteren Kraftfahrtern regelmäßig ärztliche Kontrollen zur Überprüfung der Fahrtüchtigkeit geben. Die Fachleute wollen sich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Fahrtüchtigkeit älterer Menschen befassen und erörtern, ob der deutsche Gesetzgeber die EU-Richtlinie überhaupt umsetzen muss. Ein weiteres Thema ist die Alkoholmessung bei Promillesündern. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die Atemalkohol-Analyse künftig auch als Beweismittel nicht nur in Bußgeld-, sondern auch in Strafverfahren gelten soll. Bislang ist dazu eine Blutprobe erforderlich. Außerdem wird über eine mögliche Reform der Flensburger Verkehrssünderdatei diskutiert. (dpa)
Verkehrsgerichtstag: Dauer-Rasern an den Kragen
