-- Anzeige --

Verschärfte Version

17.08.2020 06:00 Uhr

Der D1N-Drittelmixverbrauch als Vergleichswert ist bald out. Ab Januar 97 gilt die neue Richtlinie 93/116/EWG mit deutlich praxisnäheren Meßmethoden für den Spritkonsum.

-- Anzeige --

Um die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Fahrzeugen zu gewährleisten, wurden Verbrauchsangaben bislang nach einem einheitlichen Testverfahren bei 90 und 120 km/h sowie im Stadtzyklus ermittelt. Der daraus errechnete Drittelmixverbrauch berücksichtigte die Meßwerte zu gleichen Teilen. Die neue Richtlinie nach 93/116/FWG nennt drei Verbrauchswerte: Stadtzyklus, Überlandzyklus und einen Durchschnittsverbrauch. Allerdings ist die Angabe zum Durchschnittsverbrauch nicht aus den beiden Meßergebnissen gemittelt, sondern gewichtet und berücksichtigt den verbrauchsintensiveren Stadtzyklus etwas stärker.

Der bisherige Fahrzyklus auf dem Rollenprüfstand sah eine Konstantfahrt bei 90 und 120 km/h vor, wobei das Fahrzeug vor Beginn der Messung auf diese Geschwindigkeiten beschleunigt und anschließend nur der höchste verfügbare Gang genutzt wurde. Beim neuen Testzyklus für Oberlandfahrt wird in allen Gängen beschleunigt, verzögert und wieder bis 120 km/h beschleunigt. Für den Stadtzyklus bleibt die neue Verordnung bei der bisherigen Meßmethodik - mit einem wesentlichen Unterschied: Bislang war der Motor bei Meßbeginn schon warm (Öltemperatur um 90 Grad ), künftig ist ein verbrauchssteigernder Kaltstart mit Öltemperaturen zwischen 20 und 30 Grad vorgesehen.

Die neue Verbrauchsrichtlinie liefert zweifellos alltagstauglichere Bezugsgrößen als bisher und führt zwangsläufig zu höheren Verbrauchsangaben. Zwei Beispiele der alten und der neuen Version: Bei einem Audi A4 1.8 (92 kW/125 PS) mit Fünfganggetriebe erhöht sich der Durchschnittswert nach 93/116/EWG gegenüber dem bisherigen Drittelmixverbrauch um 0,8 Liter/ 100 km, bei einem Audi S6 4.2 (169 kW / 230 PS) mit Sechsganggetriebe um immerhin 2,2 Liter/ 100 km.

Bei den neuen Verbrauchswerten wird auch das tatsächliche Fahrzeuggewicht berücksichtigt, sie enthalten genauere Angaben zu einem bestimmten Modell. Dazu sind die Gewichtsklassen in kleinere Stufen unterteilt. Gravierende Gewichtsunterschiede durch Sonderausstattungen ergeben deshalb hei gleicher Motorisierung differenzierte Verbrauchswerte. Vergleiche werden damit schwieriger und verlangen die Berücksichtigung der Ausstattungsversionen.

Was sich selbstverständlich nicht ändert, sind die technischen Voraussetzungen der Fahrzeuge und ihre spezifischen Konsumgewohnheiten. Damit bleiben auch die bisher in der Praxis ermittelten Verbrauchswerte im üblichen Rahmen. Es ist freilich durchaus möglich, daß die neuen Verbrauchsangaben im Fahralltag unterboten werden - die individuell ermittelten Werte lassen sich künftig eher mit den offiziellen Daten vergleichen.

Allerdings hängt der tatsächliche Verbrauch eines Automobils von zahlreichen Faktoren ah. Wesentlich dafür sind: Fahrbetrieb, Streckenprofil, Gewicht, Reifenzustand (Luftdruck!) oder aerodynamische Veränderungen, etwa durch Dachgepäckträger. Auch Anhänger bewirken mehr oder minder kräftige Verbrauchssteigerungen. Entscheidenden Einflug auf den Kraftstoffkonsum hat jedoch der persönliche Fahrstil.

Ab Januar 1997 ist die Erstzulassung von Fahrzeugen nur möglich, wenn der Verbrauch nach der neuen Richtlinie 93/116/EWG angegeben wird. Es steht zu erwarten, daß die Automobilhersteller ihre technischen Daten spätestens ab Mitte 1996 auf die künftigen Werte umstellen.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.