Zusammenarbeit: PSA-Modelle aus dem Opel-Werk?

27.06.2012 10:00 Uhr
Laufen in Rüsselsheim bald neben Opel auch Peugeot und Citroën vom Band?

Die Zusammenarbeit von Opel mit dem französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroën könnte einem Zeitungsbericht zufolge noch weiter gehen als bisher angenommen. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Mittwoch) gibt es Überlegungen, zwei Mittelklasse-Limousinen im hessischen Opel-Stammwerk in Rüsselsheim bauen zu lassen. Dabei solle es sich um den Peugeot 508 und den Citroën C5 handeln.

Opel wies dies als Spekulation zurück. Der Bereich Fertigung sei derzeit nicht Gegenstand des Allianz-Abkommens zwischen der Opel-Mutter General Motors (GM) und PSA. Bei den Gesprächen gehe es um die Bereiche Logistik, Einkauf und Engineering. Die FAZ berichtete, eine endgültige Entscheidung werde erst im Oktober erwartet.

Ab 2016 wäre ein gemeinsamer Autobau möglich

Die Absatzkrise auf dem europäischen Markt zwinge die beiden Hersteller, denen dieses Jahr Milliardenverluste bevorstehen, schneller und enger als geplant zusammenarbeiten, schreibt das Blatt. Laut der Zeitung ist der Plan zur engeren Zusammenarbeit vor der Opel-Aufsichtsratssitzung am Donnerstag aus Kreisen hochrangiger Gewerkschafter zu hören.

"Es gibt ein solches Szenario, über das derzeit ernsthaft mit den Franzosen verhandelt wird", sagte Armin Schild, der Vorsitzende des IG-Metall-Bezirks Mitte, der Zeitung. Die Produktion der französischen Limousinen bei Opel wäre schon von 2016 an möglich, berichtet die FAZ unter Berufung auf Gewerkschafter. Das zusätzliche Produktionsvolumen für Rüsselsheim, das bei 130.000 Autos läge, würde dort den allgemein für die Opel-Werke angestrebten Dreischichtbetrieb ermöglichen.

Wie groß ist das Abfindungsprogramm?

In Rüsselsheim läuft derzeit schon die Mittelklasse-Limousine Opel Insignia als wichtigstes Modell vom Band. Zuletzt hatte das Opel-Werk in Rüsselsheim die Botschaft erreicht, dass die Produktion des wichtigen Kompaktwagenmodells Astra aus Rüsselsheim abgezogen wird. Opel dementierte Informationen der FAZ, wonach mit Abfindungsprogrammen am Standort Rüsselsheim 1.500 Stellen abgebaut werden sollen.

"Opel bietet vereinzelt freiwillige Abfindungsprogramme in einzelnen Unternehmensbereichen. Die Maßnahme umfasst in Rüsselsheim nach aktueller Planung eine zweistellige Zahl an Mitarbeitern", teilte ein Unternehmenssprecher mit. Opel-Personalvorstand Holger Kimmes erklärte: "Wir stellen im Gegenzug an strategisch wichtigen Stellen neue Mitarbeiter ein. Damit optimieren wir unsere Organisationsstruktur und erhöhen unsere Wettbewerbsfähigkeit."  (dpa)

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