Im Industriespionagefall beim französischen Autobauer Renault (wir berichteten) geht es in die nächste Runde. Der Konzern reichte am Donnerstag (13. Januar) eine Anzeige gegen unbekannt bei der Pariser Staatsanwaltschaft ein. Zu den Vorwürfen gehören neben Spionage Korruption, Untreue, Diebstahl und Hehlerei. Renault verdächtigt drei ranghohe Führungskräfte, strategische Informationen zu seinem Elektroautoprogramm gegen Bezahlung weitergegeben zu haben. Die Unternehmensleitung hatte die Männer Anfang vergangener Woche mit sofortiger Wirkung von der Arbeit freigestellt. Die Anzeige gegen unbekannt erlaube der Justiz weitreichendere Ermittlungen, erklärte ein Unternehmenssprecher am Abend den Verzicht auf eine konkrete Anzeige gegen die Verdächtigen. Die Regierung in Peking hatte sich jüngst "irritiert" von Spekulationen um eine mögliche "chinesische Spur" gezeigt. Der französische Geheimdienst habe dahingehende Untersuchungen aufgenommen, hieß es aus Regierungskreisen. (dpa)