Pflegedienste müssen mit spitzem Stift rechnen, wenn sie ihre Flotte betreiben, um sich um ihre Patienten zuverlässig zu kümmern. Weil ein Fuhrpark neben dem Personalaufwand am stärksten zu Buche schlägt, ist gerade bei Anschaffung und Unterhalt besondere finanzielle Umsicht geboten. Gut, wenn es (noch oder wieder) erschwingliche und zuverlässige Fahrzeuge gibt. Ein solcher Vertreter ist der neue elektrische Citroën ë-C3. Den gibt es in einer Frugal-Ausstattung als Budget-Stromer ab 19.580 Euro - aber ist er auch geeignet für Bedürfnisse der Pflegenden?
Citroën ë-C3

Citroën ë-C3: So fährt er sich
Richtig agil wuselt sich dieser Monte-Carlo-blaue (aufpreisfrei) Citroën durch Gassen und Straßen. Die zur Verfügung stehenden 113 PS Leistung und 125 Newtonmeter Maximaldrehmoment sind vollkommen genügend, um flott durch die Stadt zu kommen. Nein, sie machen sogar richtig Spaß. Dabei liegt der Wagen auf den 16-Zoll-Stahlrädern angenehm satt auf der Straße, die Abstimmung des "Advance-Comfort-Fahrwerks" mit zwei progressiven hydraulischen Stoßdämpfern verdient ein Lob. Ebenso auch die direkte Lenkung, mithilfe derer der frontgetriebene Kleinwagen erfreulich behände und wendig zu manövrieren ist.
Die 44 kWh der Lithium-Ferrophosphat-Batterie (LFP) genügen, um bei Akku-Idealtemperatur um die 22 Grad gut 200 Kilometer (Autobahn und Stadt) weit zu kommen. Die serienmäßige einphasige AC-Aufladung an der Wallbox auf dem Betriebsgelände gelingt mit maximal 7,4 kW. Das Typ-2-Ladekabel für die Wallbox ist im Serienumfang enthalten. Für 336 Euro (brutto) ist ein dreiphasiger 11-kW-Onboard-Charger zu haben.
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Lange Autobahnetappen sind, wie nicht anders zu erwarten, nicht das Terrain des frischen Franzosen. Verschmerzbar ist, dass die Höchstgeschwindigkeit bei 132 km/h abgeregelt wird. Schmerzlicher ist, dass bei Tempi um die 110 km/h keine 200 Kilometer Reichweite möglich sind. Die maximale DC-Ladeleistung (100 kW) wurde nie erreicht, bereits ab 60 Prozent Ladezustand des Akkus lässt sich der Wagen nur noch mit etwa 37 kW am DC-Lader befüllen; stoppen kann man den Ladevorgang bei 80 Prozent SoC, da vermeldet der "Schnell"-Lader noch 21 kW, Tendenz abnehmend.
Viel Plastik im Citroën ë-C3
Überhaupt nichts zu meckern, gibt es aber an Anmutung des Interieurs in dieser kleinsten (und günstigsten) "You"-Ausstattungsvariante. Zwar haben die Franzosen viel Plastik verbaut (das auch nach gut 7.000 Kilometern vor allem bei Erwärmung des Innenraums noch zu riechen ist), die verwendeten Werkstoffe machen jedoch einen soliden (und farblich erfrischenden) Eindruck: Nichts knarzt, nichts quietscht, einzig die für die Mittelkonsole verwendete glänzende Plastikabdeckung reflektiert bei entsprechendem Sonneneinfall unangenehm. Und klar, das bekannte schlichte Stellantis-Layout für die Automatik findet sich auch in diesem Fahrzeug wieder und passt gut zum unprätentiösen Auftritt des Franzosen.
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Etwas schrullig hingegen: Das Elektrowägelchen wird (wie der Verbrenner) mit einem herkömmlichen, etwas antiquiert wirkenden Zündschlüssel gestartet. Richtig praktisch dagegen sind die beiden Tasten links außen am Armaturenbrett für den Direktzugriff auf Geschwindigkeitswarner und Spurhalteassistent. Damit lassen sich die beiden nervigen Assistenten schnell und unkompliziert ausschalten (die Verkehrszeichenerkennung erfolgte ohnehin wenig zuverlässig). Unkompliziert lässt sich auch die Einstellung der Klimaanlage (die Klimaautomatik ist aufpreispflichtig) mittels dreier klassischer Drehregler justieren.