Der Geschäftsbetrieb bei der insolventen Kroymans Deutschland GmbH hat sich bundesweit in allen 15 Autohäusern stabilisiert. Wie das Unternehmen mitteilte, gehen Reparaturbetrieb und Verkauf seit Insolvenzantragsstellung vor rund zwei Wochen unverändert weiter. "Wir konnten unter anderem aufgrund der Abwrackprämie unser Verkaufsgeschäft trotz Insolvenzantrag in den vergangenen beiden Wochen deutlich steigern", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Winfrid Andres. Die zügige Stabilisierung des Geschäftsbetriebs sei auch dadurch ermöglicht worden, dass die Hersteller am Erhalt der Autohäuser interessiert seien, so Andres. In dieser Woche werden den Angaben zufolge die ersten bestellten Fahrzeuge ausgeliefert. Die Auslieferung betrifft zunächst nur die Fahrzeuge, die nach Insolvenzantragsstellung bei Kroymans bestellt wurden. Bei Bestellungen, die davor aufgegeben wurden und bei denen Kunden zum Teil Vorauszahlungen geleistet haben, ist dies aus insolvenzrechtlichen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Der Grund: Alle Gläubiger eines insolventen Unternehmens müssen gleich behandelt werden. "Wir müssen in diesen Fällen zunächst einmal eindeutig die Eigentumsrechte klären", erläuterte Andres. Fest steht zum jetzigen Zeitpunkt lediglich, dass die Autos nicht dem Autohaus Kroymans gehören und der vorläufige Insolvenzverwalter damit auch keinen Zugriff auf die Fahrzeuge hat. "In vielen Fällen scheint es so zu sein, dass die Vorauszahlungen direkt an die Hausbanken von Kroymans gingen, die Fahrzeugbriefe aber noch bei den Banken der Hersteller liegen", sagte der Verwalter. Er habe eine spezialisierte Kanzlei damit beauftragt, die Eigentumsverhältnisse jedes einzelnen Falls zu prüfen und dann in Gesprächen mit den beteiligten Banken Lösungen zu finden. Ergebnisse seien frühestens in ein paar Wochen zu erwarten. Erste Gespräche mit Interessenten Daneben hat Andres bereits erste Gespräche mit potenziellen Investoren aufgenommen. Mit Ergebnissen rechnet er im Laufe des Sommers. Kroymans Deutschland hatte am 23. März beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Davor war bereits der niederländische Mutterkonzern in die Pleite gegangen (wir berichteten). (se)